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Page 5
Inzwischen ging vor den Fenstern das Hafenleben weiter; ein flaches
Lastschiff mit einem Berg von F�ssern, die wunderbar verstaut sein
mu�ten, da� sie nicht ins Rollen kamen, zog vor�ber und erzeugte in dem
Zimmer fast Dunkelheit; kleine Motorboote, die Karl jetzt, wenn er Zeit
gehabt h�tte, genau h�tte ansehen k�nnen, rauschten nach den Zuckungen
der H�nde eines am Steuer aufrecht stehenden Mannes schnurgerade dahin;
eigent�mliche Schwimmk�rper tauchten hie und da selbst�ndig aus dem
ruhelosen Wasser, wurden gleich wieder �berschwemmt und versanken vor
dem erstaunten Blick; Boote der Ozeandampfer wurden von hei� arbeitenden
Matrosen vorw�rtsgerudert und waren voll von Passagieren, die darin, so
wie man sie hineingezw�ngt hatte, still und erwartungsvoll sa�en, wenn
es auch manche nicht unterlassen konnten, die K�pfe nach den wechselnden
Szenerien zu drehen. Eine Bewegung ohne Ende, eine Unruhe, �bertragen
von dem unruhigen Element auf die hilflosen Menschen und ihre Werke!
Aber alles mahnte zur Eile, zur Deutlichkeit, zu ganz genauer
Darstellung, aber was tat der Heizer! Er redete sich allerdings in
Schwei�, die Papiere auf dem Fenster konnte er l�ngst mit seinen
zitternden H�nden nicht mehr halten, aus allen Himmelsrichtungen
str�mten ihm Klagen �ber Schubal zu, von denen seiner Meinung nach jede
einzelne gen�gt h�tte, diesen Schubal vollst�ndig zu begraben, aber
was er dem Kapit�n vorzeigen konnte, war nur ein trauriges
Durcheinanderstrudeln aller insgesamt. L�ngst schon pfiff der Herr mit
dem Bambusst�ckchen schwach zur Decke hinauf, die Herren von der
Hafenbeh�rde hielten schon den Offizier an ihrem Tisch und machten keine
Miene, ihn je wieder loszulassen, der Oberkassier wurde sichtlich nur
durch die Ruhe des Kapit�ns vor dem Dreinfahren zur�ckgehalten, der
Diener erwartete in Habtachtstellung jeden Augenblick einen auf den
Heizer bez�glichen Befehl seines Kapit�ns.
Da konnte Karl nicht mehr unt�tig bleiben. Er ging also langsam zu der
Gruppe hin und �berlegte im Gehen nur desto schneller, wie er die Sache
m�glichst geschickt angreifen k�nnte. Es war wirklich h�chste Zeit, noch
ein kleines Weilchen nur, und sie konnten ganz gut beide aus dem Bureau
fliegen. Der Kapit�n mochte ja ein guter Mann sein und �berdies gerade
jetzt, wie es Karl schien, irgend einen besonderen Grund haben, sich als
gerechter Vorgesetzter zu zeigen, aber schlie�lich war er kein
Instrument, das man in Grund und Boden spielen konnte -- und gerade so
behandelte ihn der Heizer, allerdings aus seinem grenzenlos emp�rten
Innern heraus.
Karl sagte also zum Heizer: �Sie m�ssen das einfacher erz�hlen, klarer,
der Herr Kapit�n kann es nicht w�rdigen, so wie Sie es ihm erz�hlen.
Kennt er denn alle Maschinisten und Laufburschen beim Namen oder gar
beim Taufnamen, da� er, wenn Sie nur einen solchen Namen aussprechen,
gleich wissen kann, um wen es sich handelt? Ordnen Sie doch Ihre
Beschwerden, sagen Sie die wichtigste zuerst und absteigend die anderen,
vielleicht wird es dann �berhaupt nicht mehr n�tig sein, die meisten
auch nur zu erw�hnen. Mir haben Sie es doch immer so klar dargestellt!�
Wenn man in Amerika Koffer stehlen kann, kann man auch hie und da l�gen,
dachte er zur Entschuldigung.
Wenn es aber nur geholfen h�tte! Ob es nicht auch schon zu sp�t war? Der
Heizer unterbrach sich zwar sofort, als er die bekannte Stimme h�rte,
aber mit seinen Augen, die ganz von Tr�nen der beleidigten Mannesehre,
der schrecklichen Erinnerungen, der �u�ersten gegenw�rtigen Not verdeckt
waren, konnte er Karl schon nicht einmal gut mehr erkennen. Wie sollte
er auch jetzt -- Karl sah das schweigend vor dem jetzt Schweigenden wohl
ein -- wie sollte er auch jetzt pl�tzlich seine Redeweise �ndern, da es
ihm doch schien, als h�tte er alles, was zu sagen war, ohne die
geringste Anerkennung schon vorgebracht und als habe er andererseits
noch gar nichts gesagt und k�nne doch den Herren jetzt nicht zumuten,
noch alles anzuh�ren. Und in einem solchen Zeitpunkt kommt noch Karl,
sein einziger Anh�nger, daher, will ihm gute Lehren geben, zeigt ihm
aber statt dessen, da� alles, alles verloren ist.
�W�re ich fr�her gekommen, statt aus dem Fenster zu schauen,� sagte
sich Karl, senkte vor dem Heizer das Gesicht und schlug die H�nde an die
Hosennaht, zum Zeichen des Endes jeder Hoffnung.
Aber der Heizer mi�verstand das, witterte wohl in Karl irgendwelche
geheime Vorw�rfe gegen sich, und in der guten Absicht, sie ihm
auszureden, fing er zur Kr�nung seiner Taten mit Karl jetzt zu streiten
an. Jetzt, wo doch die Herren am runden Tisch l�ngst emp�rt �ber den
nutzlosen L�rm waren, der ihre wichtigen Arbeiten st�rte, wo der
Hauptkassier allm�hlich die Geduld des Kapit�ns unverst�ndlich fand und
zum sofortigen Ausbruch neigte, wo der Diener, ganz wieder in der Sph�re
seiner Herren, den Heizer mit wildem Blicke ma�, und wo endlich der Herr
mit dem Bambusst�ckchen, zu welchem sogar der Kapit�n hie und da
freundschaftlich hin�bersah, schon g�nzlich abgestumpft gegen den
Heizer, ja von ihm angewidert, ein kleines Notizbuch hervorzog und,
offenbar mit ganz anderen Angelegenheiten besch�ftigt, die Augen
zwischen dem Notizbuch und Karl hin- und herwandern lie�.
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