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Page 4
Karl kramte aus seiner Geheimtasche, die er den Blicken dieser Leute zu
zeigen keine Bedenken hatte, seinen Reisepa� hervor, den er statt
weiterer Vorstellung ge�ffnet auf den Tisch legte. Der Oberkassier
schien diesen Pa� f�r nebens�chlich zu halten, denn er schnippte ihn mit
zwei Fingern beiseite, worauf Karl, als sei diese Formalit�t zur
Zufriedenheit erledigt, den Pa� wieder einsteckte.
�Ich erlaube mir zu sagen,� begann er dann, �da� meiner Meinung nach dem
Herrn Heizer Unrecht geschehen ist. Es ist hier ein gewisser Schubal,
der ihm aufsitzt. Er selbst hat schon auf vielen Schiffen, die er Ihnen
alle nennen kann, zur vollst�ndigen Zufriedenheit gedient, ist flei�ig,
meint es mit seiner Arbeit gut, und es ist wirklich nicht einzusehen,
warum er gerade auf diesem Schiff, wo doch der Dienst nicht so �berm��ig
schwer ist, wie zum Beispiel auf Handelsseglern, schlecht entsprechen
sollte. Es kann daher nur Verleumdung sein, die ihn in seinem
Vorw�rtskommen hindert und ihn um die Anerkennung bringt, die ihm sonst
ganz bestimmt nicht fehlen w�rde. Ich habe nur das Allgemeine �ber diese
Sache gesagt, seine besonderen Beschwerden wird er Ihnen selbst
vorbringen.� Karl hatte sich mit dieser Rede an alle Herren gewendet,
weil ja tats�chlich auch alle zuh�rten und es viel wahrscheinlicher
schien, da� sich unter allen zusammen ein Gerechter vorfand, als da�
dieser Gerechte gerade der Oberkassier sein sollte. Aus Schlauheit hatte
au�erdem Karl verschwiegen, da� er den Heizer erst so kurze Zeit kannte.
Im �brigen h�tte er noch viel besser gesprochen, wenn er nicht durch das
rote Gesicht des Herrn mit dem Bambusst�ckchen beirrt worden w�re, das
er von seinem jetzigen Standort zum erstenmal sah.
�Es ist alles Wort f�r Wort richtig,� sagte der Heizer, ehe ihn noch
jemand gefragt, ja ehe man noch �berhaupt auf ihn hingesehen hatte.
Diese �bereiltheit des Heizers w�re ein gro�er Fehler gewesen, wenn
nicht der Herr mit den Orden, der, wie es jetzt Karl aufleuchtete,
jedenfalls der Kapit�n war, offenbar mit sich bereits �bereingekommen
w�re, den Heizer anzuh�ren. Er streckte n�mlich die Hand aus und rief
dem Heizer zu: �Kommen Sie her!� mit einer Stimme, fest, um mit einem
Hammer darauf zu schlagen. Jetzt hing alles vom Benehmen des Heizers ab,
denn was die Gerechtigkeit seiner Sache anlangte, an der zweifelte Karl
nicht.
Gl�cklicherweise zeigte sich bei dieser Gelegenheit, da� der Heizer
schon viel in der Welt herumgekommen war. Musterhaft ruhig nahm er aus
seinem K�fferchen mit dem ersten Griff ein B�ndelchen Papiere, sowie ein
Notizbuch, ging damit, als verst�nde sich das von selbst, unter
vollst�ndiger Vernachl�ssigung des Oberkassiers, zum Kapit�n und
breitete auf dem Fensterbrett seine Beweismittel aus. Dem Oberkassier
blieb nichts �brig, als sich selbst hinzubem�hn. �Der Mann ist ein
bekannter Querulant,� sagte er zur Erkl�rung, �er ist mehr in der Kassa,
als im Maschinenraum. Er hat Schubal, diesen ruhigen Menschen, ganz zur
Verzweiflung gebracht. H�ren Sie einmal!� wandte er sich an den Heizer,
�Sie treiben Ihre Zudringlichkeit doch schon wirklich zu weit. Wie oft
hat man Sie schon aus den Auszahlungsr�umen hinausgeworfen, wie Sie es
mit Ihren ganz, vollst�ndig und ausnahmslos unberechtigten Forderungen
verdienen! Wie oft sind Sie von dort in die Hauptkassa gelaufen
gekommen! Wie oft hat man Ihnen im Guten gesagt, da� Schubal Ihr
unmittelbarer Vorgesetzter ist, mit dem allein Sie sich als sein
Untergebener abzufinden haben! Und jetzt kommen Sie gar noch her, wenn
der Herr Kapit�n da ist, sch�men sich nicht, sogar ihn zu bel�stigen,
sondern entbl�den sich nicht einmal, als eingelernten Stimmf�hrer Ihrer
abgeschmackten Beschuldigungen diesen Kleinen mitzubringen, den ich
�berhaupt zum erstenmal auf dem Schiffe sehe!�
Karl hielt sich mit Gewalt zur�ck, vorzuspringen. Aber schon war auch
der Kapit�n da, welcher sagte: �H�ren wir den Mann doch einmal an. Der
Schubal wird mir sowieso mit der Zeit viel zu selbst�ndig, womit ich
aber nichts zu Ihren Gunsten gesagt haben will.� Das letztere galt dem
Heizer, es war nur nat�rlich, da� er sich nicht sofort f�r ihn einsetzen
konnte, aber alles schien auf dem richtigen Wege. Der Heizer begann
seine Erkl�rungen und �berwand sich gleich am Anfang, indem er den
Schubal mit �Herr� titulierte. Wie freute sich Karl am verlassenen
Schreibtisch des Oberkassiers, wo er eine Briefwage immer wieder
niederdr�ckte vor lauter Vergn�gen. -- Herr Schubal ist ungerecht! Herr
Schubal bevorzugt die Ausl�nder! Herr Schubal verwies den Heizer aus dem
Maschinenraum und lie� ihn Klosette reinigen, was doch gewi� nicht des
Heizers Sache war! -- Einmal wurde sogar die T�chtigkeit des Herrn
Schubal angezweifelt, die eher scheinbar als wirklich vorhanden sein
sollte. Bei dieser Stelle starrte Karl mit aller Kraft den Kapit�n an,
zutunlich, als sei er sein Kollege, nur damit er sich durch die etwas
ungeschickte Ausdrucksweise des Heizers nicht zu dessen Ungunsten
beeinflussen lasse. Immerhin erfuhr man aus den vielen Reden nichts
Eigentliches, und wenn auch der Kapit�n noch immer vor sich hinsah, in
den Augen die Entschlossenheit, den Heizer diesmal bis zu Ende
anzuh�ren, so wurden doch die anderen Herren ungeduldig, und die Stimme
des Heizers regierte bald nicht mehr unumschr�nkt in dem Raume, was
manches bef�rchten lie�. Als erster setzte der Herr in Zivil sein
Bambusst�ckchen in T�tigkeit und klopfte, wenn auch nur leise, auf das
Parkett. Die anderen Herren sahen nat�rlich hie und da hin, die Herren
von der Hafenbeh�rde, die offenbar pressiert waren, griffen wieder zu
den Akten und begannen, wenn auch noch etwas geistesabwesend, sie
durchzusehen, der Schiffsoffizier r�ckte seinem Tische wieder n�her, und
der Oberkassier, der gewonnenes Spiel zu haben glaubte, seufzte aus
Ironie tief auf. Von der allgemein eintretenden Zerstreuung schien nur
der Diener bewahrt, der von den Leiden des unter die Gro�en gestellten
armen Mannes einen Teil mitf�hlte und Karl ernst zunickte, als wolle er
damit etwas erkl�ren.
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