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Page 3
Sie gingen aber weiter und kamen an eine T�r, die oben einen kleinen
Vorgiebel hatte, der von kleinen, vergoldeten Karyatiden getragen war.
F�r eine Schiffseinrichtung sah das recht verschwenderisch aus. Karl
war, wie er merkte, niemals in diese Gegend gekommen, die
wahrscheinlich w�hrend der Fahrt den Passagieren der ersten und zweiten
Klasse vorbehalten gewesen war, w�hrend man jetzt vor der gro�en
Schiffsreinigung die Trennungst�ren ausgehoben hatte. Sie waren auch
tats�chlich schon einigen M�nnern begegnet, die Besen an der Schulter
trugen und den Heizer gegr��t hatten. Karl staunte �ber den gro�en
Betrieb, in seinem Zwischendeck hatte er davon freilich wenig erfahren.
Entlang der G�nge zogen sich auch Dr�hte elektrischer Leitungen und eine
kleine Glocke h�rte man immerfort.
Der Heizer klopfte respektvoll an der T�re an und forderte, als man
�herein� rief, Karl mit einer Handbewegung auf, ohne Furcht einzutreten.
Er trat auch ein, aber blieb an der T�re stehen. Vor den drei Fenstern
des Zimmers sah er die Wellen des Meeres und bei Betrachtung ihrer
fr�hlichen Bewegung schlug ihm das Herz, als h�tte er nicht f�nf lange
Tage das Meer ununterbrochen gesehen. Gro�e Schiffe kreuzten gegenseitig
ihre Wege und gaben dem Wellenschlag nur soweit nach als es ihre Schwere
erlaubte. Wenn man die Augen klein machte, schienen diese Schiffe vor
lauter Schwere zu schwanken. Auf ihren Masten trugen sie schmale, aber
lange Flaggen, die zwar durch die Fahrt gestrafft wurden, trotzdem aber
noch hin- und herzappelten. Wahrscheinlich von Kriegsschiffen her
erklangen Salutsch�sse, die Kanonenrohre eines solchen nicht allzuweit
vor�berfahrenden Schiffes, strahlend mit dem Reflex ihres Stahlmantels,
waren wie geh�tschelt von der sicheren, glatten und doch nicht
wagrechten Fahrt. Die kleinen Schiffchen und Boote konnte man,
wenigstens von der T�r aus, nur in der Ferne beobachten, wie sie in
Mengen in die �ffnungen zwischen den gro�en Schiffen einliefen. Hinter
alledem aber stand New York und sah Karl mit den hunderttausend Fenstern
seiner Wolkenkratzer an. Ja, in diesem Zimmer wu�te man, wo man war.
An einem runden Tisch sa�en drei Herren, der eine ein Schiffsoffizier in
blauer Schiffsuniform, die zwei anderen, Beamte der Hafenbeh�rde, in
schwarzen, amerikanischen Uniformen. Auf dem Tisch lagen,
hochaufgeschichtet, verschiedene Dokumente, welche der Offizier zuerst
mit der Feder in der Hand �berflog, um sie dann den beiden anderen zu
reichen, die bald lasen, bald exzerpierten, bald in ihre Aktentaschen
einlegten, wenn nicht gerade der eine, der fast ununterbrochen ein
kleines Ger�usch mit den Z�hnen vollf�hrte, seinem Kollegen etwas in ein
Protokoll diktierte.
Am Fenster sa� an einem Schreibtisch, den R�cken der T�re zugewendet,
ein kleinerer Herr, der mit gro�en Folianten hantierte, die auf einem
starken B�cherbrett in Kopfh�he vor ihm aneinander gereiht waren. Neben
ihm stand eine offene, wenigstens auf den ersten Blick leere Kassa.
Das zweite Fenster war leer und gab den besten Ausblick. In der N�he des
dritten aber standen zwei Herren in halblautem Gespr�ch. Der eine lehnte
neben dem Fenster, trug auch die Schiffsuniform und spielte mit dem
Griff des Degens. Derjenige, mit dem er sprach, war dem Fenster
zugewendet und enth�llte hie und da durch eine Bewegung einen Teil der
Ordensreihe auf der Brust des andern. Er war in Zivil und hatte ein
d�nnes Bambusst�ckchen, das, da er beide H�nde an den H�ften festhielt,
auch wie ein Degen abstand.
Karl hatte nicht viel Zeit, alles anzusehen, denn bald trat ein Diener
auf sie zu und fragte den Heizer mit einem Blick, als geh�re er nicht
hierher, was er denn wolle. Der Heizer antwortete, so leise als er
gefragt wurde, er wolle mit dem Herrn Oberkassier reden. Der Diener
lehnte f�r seinen Teil mit einer Handbewegung diese Bitte ab, ging aber
dennoch auf den Fu�spitzen, dem runden Tisch in gro�em Bogen
ausweichend, zu dem Herrn mit den Folianten. Dieser Herr -- das sah man
deutlich -- erstarrte geradezu unter den Worten des Dieners, kehrte sich
aber endlich nach dem Manne um, der ihn zu sprechen w�nschte, und
fuchtelte dann, streng abwehrend, gegen den Heizer und der Sicherheit
halber auch gegen den Diener hin. Der Diener kehrte darauf zum Heizer
zur�ck und sagte in einem Tone, als vertraue er ihm etwas an: �Scheren
Sie sich sofort aus dem Zimmer!�
Der Heizer sah nach dieser Antwort zu Karl hinunter, als sei dieser sein
Herz, dem er stumm seinen Jammer klage. Ohne weitere Besinnung machte
sich Karl los, lief quer durchs Zimmer, da� er sogar leicht an den
Sessel des Offiziers streifte, der Diener lief gebeugt mit zum Umfangen
bereiten Armen, als jage er ein Ungeziefer, aber Karl war der erste beim
Tisch des Oberkassiers, wo er sich festhielt, f�r den Fall, da� der
Diener versuchen sollte, ihn fortzuziehen.
Nat�rlich wurde gleich das ganze Zimmer lebendig. Der Schiffsoffizier am
Tisch war aufgesprungen, die Herren von der Hafenbeh�rde sahen ruhig,
aber aufmerksam zu, die beiden Herren am Fenster waren nebeneinander
getreten, der Diener, welcher glaubte, er sei dort, wo schon die hohen
Herren Interesse zeigten, nicht mehr am Platze, trat zur�ck. Der Heizer
an der T�r wartete angespannt auf den Augenblick, bis seine Hilfe n�tig
w�rde. Der Oberkassier endlich machte in seinem Lehnsessel eine gro�e
Rechtswendung.
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