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Page 7
Indem wir aber wiederum Aegypten au�er unserem Bereiche lassen, so weit
es die _neuen_ Bauten jetzt lebender Generationen anbetrifft, so glauben
wir damit vollkommen im Rechte zu sein; denn die Pal�ste, die Moscheen,
welche von den jetzigen Herrschern des Landes der Pharaonen errichtet
worden sind, wurden nicht von den Aegyptern selbst erbaut. Ausl�ndische
Architekten leiteten die Construction, und nur die roheste Arbeit wurde
von den Eingeborenen selbst verrichtet.
Anders ist es in den Berberstaaten. Obschon auch hier der
christlich-europ�ische Einflu� sich nicht leugnen l��t, namentlich bei
den Baulichkeiten von Tripolitanien, Tunesien und Algerien, so finden
wir hier doch noch mehr einheimisches Wesen und Form. Fast ganz rein von
europ�ischen Einfl�ssen hat sich die Bauweise in Marokko gestaltet,
obschon die monumentalen Geb�ude fast alle aus der Periode her datiren,
wo dieses Reich mit Spanien eng verkn�pft war.
Die colossalen Bauten von Fes, die Djemma-el-Karuin, die
Djemma-Mulei-Dris, die Pal�ste des Kaisers, drei an der Zahl, das
umfangreiche Schlo� des Sultans in Mikenes, die Djemma-el-Fanal in
Marokko selbst, das Lustschlo� des Kaisers ebendaselbst, stammen alle
aus der Periode des westlichen Khalifats.
Im heutigen Nordafrika k�nnen wir die Bauten der Bewohner der St�dte,
die D�rfer des sogenannten Tel- oder Atlasgebietes, die Burgen der
Bewohner am S�dwestabhange des Atlas und die Bauten der Oasenbewohner
unterscheiden. Ferner haben wir Zelte, H�tten und H�hlen der Bewohner
Nordafrika's in Betracht zu ziehen.
Was nun bei den H�usern der St�dte (ich nehme hier Fes, die Hauptstadt
des Kaiserreichs Marokko, als Vorbild) am meisten auff�llt, ist, da� das
Aeu�ere vollkommen schmucklos ist, und da� mit Ausnahme einer niedrigen
Th�r nirgends die Einf�rmigkeit einer wei� �berkalkten Mauer durch
Fenster oder sonstige Oeffnungen unterbrochen wird. Wie bei den alten
r�mischen Wohnh�usern gruppirt sich Alles um einen Hof, der meistens
rechtwinklig und viereckig ist. Im Hofe selbst befindet sich fast immer
eine Cisterne, die das Regenwasser des ganzen Jahres ansammelt, und da,
wo es m�glich ist, in Fes z.B., eine Fontaine mit sprudelndem oder immer
flie�endem Wasser. Der Hof selbst ist bei den Vornehmen mit
Marmorplatten oder mit Kieselchen mosaikartig belegt. Aus diesen nun, zu
dem man von der Stra�e stets durch einen gewundenen Eingang hineinkommt
(damit man nicht von derselben aus direct in's Innere des Hauses sehen
kann), �ffnen sich die Zimmer. Dieselben sind �u�erst lang, und nur
ausnahmsweise haben sie eine Breite von mehr als zw�lf Fu�. Meist sind
die Zimmer sehr hoch, mindestens immer zwanzig Fu�. Wenn ein Wohnzimmer
z.B. vierzig Fu� lang w�re und f�nfundzwanzig Fu� H�he h�tte, so w�rden
marokkanische Architekten diesem Zimmer h�chstens acht Fu� Breite geben.
Eine gro�e gew�lbte Th�r, meist in der Mitte angebracht, f�hrt hinein;
dicht neben der Th�r, rechts und links, befinden sich zwei kleine
Fenster mit eisernen Gittern, ohne Glas.
Meist sind parterre mehrere solcher Zimmer um den Hof herum, und findet
sich ein zweiter Stock, so ist die obere Anordnung eine �hnliche. Es
l�uft sodann um den Hof eine S�ulenhalle herum, zu welcher man oft
mittelst einer im Bau befindlichen steinernen, oft mittelst einer
h�lzernen Treppe hinaufkommt. Man liebt es, im Innern der Zimmer in die
W�nde nischenartige Vertiefungen zu machen, welche oft, mit h�lzernen
Th�ren versehen, als kleine Schr�nke dienen. Der Fu�boden ist meist mit
Fliesen ausgelegt, welche in Fes gearbeitet werden, oft auch mit kleinen
Fliesst�ckchen, viereckig, dreieckig, sternartig von Form, und von den
verschiedensten Farben. Mit diesen legt man dann die buntesten Muster
zusammen gro�e Sterne in der Mitte oder der sogenannte Ring des Salomon
bilden immer Hauptfiguren. Diese kleinen Flieschen, von denen ein
einzelnes nicht gr��er als 1--1-1/2 Zoll ist, sind gl�nzend glasirt,
hei�en "Sl�dj" und werden ebenfalls in Fes fabricirt. Der Gesammtanblick
einer solchen Art ausgelegten Fu�bodens ist reizend.
Die W�nde im Zimmer sind vollkommen wei�, manchmal jedoch mittelst Gyps
in quadratische Felder abgeheilt. Bei den Reichen l�uft oben,
anscheinend um das Geb�lk zu unterst�tzen, ein Kranzgesimse herum, oft
auch eine breite Borte, welche Koranspr�che enth�lt. Da in Marokko,
ausgenommen bei jenen kleinen "Kubbas", welche als Grabst�tten f�r
Heilige oder F�rsten dienen, nirgends das _Gew�lbe_ angewendet wird, so
sehen wir die Decke der Pal�ste und Wohnungen _nur_ aus Holz gearbeitet.
Oft wird, um eine solche Decke auszuschm�cken, die gr��te Sorgfalt
entwickelt, nicht nur in Holzschnitzerei, sondern auch in der Auslegung
von Holz, man macht also eine Art "Parquetirung". D�nne, aber �u�erst
dicht neben einander liegende Balken bilden das Gerippe, dar�ber liegen
Bretter, das Ganze wird dann inwendig teppichartig ausgeschnitzt und oft
mit farbigen Holzst�ckchen ausgelegt; manchmal enthalten auch die Decken
zwischen ihrem Teppichmuster gro�buchstabige Spr�che. Diese Art, auf
eine bunte und gef�llige Weise die Plafonds zu schm�cken, hat sich
vollkommen gut in Marokko erhalten. Statt die vielen Balken, welche den
Plafond st�tzen, offen zu zeigen, sind diese auch wohl mit Brettern
beschlagen, welche dann �hnlich geschm�ckt werden.
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