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Page 61
Diese gro�e Markthalle, wo fast ausschlie�lich eingeborene Kaufleute
ihre Buden haben, wo aber manches europ�ische Haus mit gro�en Summen
betheiligt ist, hat nat�rlich an allen Ecken und Enden feste und
"fliegende" Caf�'s. Erstere sind solche, wo der Kauadji eine gr��ere
oder kleinere R�umlichkeit besitzt, welche von seinen G�sten besucht
wird, in denen man mitunter auch Musik findet. Letztere bestehen auf der
Stra�e selbst einfach aus einem kleinen Kochapparat, wo Kaffee bereitet
wird, den der Caf�tier seinen bestimmten Kunden zutr�gt. Jeder
Budenbesitzer schl�rft mehrere Male des Tages seinen Mokka, und da
gr��ere K�ufe, welche nat�rlich l�ngere Zeit in Anspruch nehmen, nur mit
einer Tasse Kaffee in der Hand abgemacht werden, so haben solche
fliegende Cafetiers auch eine ganz gute Kundschaft.
Hier findet man vereinzelt auch jene Haschisch-Buden, d.h. Kaffeeh�user,
wo neben dem Tabaksrauchapparat, der in Narghileh, Tschibuck und
Cigaretten besteht, vorzugsweise Haschisch geraucht und gegessen wird.
Gehen wir weiter, so kommen wir zum Hamsani-Bazar, wo man haupts�chlich
Parf�merien, Papier, Porzellan, Krystallsachen, Kattunstoffe, Kramwaaren
und Arzneien kaufen kann. Erstere, die Parf�merien, sind bei den
Orientalen ein stark begehrter Gegenstand. Im Allgemeinen haben sie auch
Vorliebe f�r dieselben Wohlger�che, wie wir Europ�er, aber bei
einzelnen, welche bei uns die seine Gesellschaft schon zu "=mauvais
odeur=" rechnet und welcher sich bei uns nur der =demi monde=
bedient, n�mlich Moschus und Patschuli--diese erkl�rt der Orientale als
den Inbegrif des Vollkommensten, was man dem Geruchsorgan bieten k�nne.
Auch in vergangenen Jahrhunderten war dies so, die Liebhaberei f�r
derartige D�fte ist nicht neu. Als Beweis f�hre ich Leo[57] an, der in
seiner Beschreibung "von der sehr gro�en und bewunderungsw�rdigen Stadt
Kairo" sagt: "Auf einer anderen Seite (er hatte soeben das auch zu
seiner Zeit so hei�ende Can el Halili beschrieben) der erw�hnten Stra�e
ist eine Gegend f�r Diejenigen, die mit R�ucherwerken, z.B. Zibeth,
Moschus, Ambra und Benzoin handeln; diese Wohlger�che sind in solcher
Menge vorhanden, da� wenn Jemand 25 Pfund verlangt, man ihm wohl 100
Pfund zeigen kann."
Hieran reihen sich noch andere Bazars, der von Gurich, wo haupts�chlich
Seidenstoffe, Wollfabrikate und Tuche verkauft werden; ein eigener
Zuckerbazar fehlt auch nicht und auch ein Waffenbazar dicht bei der
ber�hmten Hassan-Moschee existirt noch immer. Man findet hier
europ�ische und �gyptische Waffen, das Material inde�, die Klingen,
L�ufe und Schl�sser kommen vom Abendlande, nur die Zusammensetzung und
die Ausbesserungen werden hier vorgenommen.
Der Waffenmarkt hat �brigens bedeutend abgenommen, seitdem das
Faustrecht in Aegypten aufgeh�rt hat, an der Tagesordnung zu sein.
Jeder Eingeborene sucht allerdings auch heute noch seinen Stolz darin,
dermaleinst eine Flinte zu besitzen, um der Jagd, die ja in Aegypten
frei ist, fr�hnen zu k�nnen; aber eine _Notwendigkeit_, eine Waffe zu
haben und zu tragen, wie das fr�her der Fall war, namentlich vor
Mohammed-Alis Zeiten, die liegt heute nicht mehr vor.
Wenn nun auch Kairo nicht die erste Handelsstadt des Pharaonenreiches
ist, das ist heute Alexandrien, so ist der Warenumsatz und gesch�ftliche
Verkehr doch immerhin ein bedeutender und durchaus der Einwohnerzahl
Kairos gem��.
Der Haupthandel, namentlich der Engros-Handel, befindet sich in den
H�nden der Griechen, nach ihnen kommen die Engl�nder, Italiener,
Franzosen und Deutschen; aber der gr��te Kaufmann, der, welcher allein
mehr Gesch�fte macht, als alle Eingeborenen und Ausl�nder
zusammengenommen, das ist der Chedive. Noch gr��er, denn als Regent,
zeigt sich Ismael als Gesch�ftsmann.
Die kaufm�nnischen Gesch�fte werden zwischen den Eingeborenen und
europ�ischen Handelsleuten mittelst Makler (arab. =samsar=,
italienisch =sensale=) abgemacht. Meist wird der Verkauf mittelst
Credit abgeschlossen, selten gleich baare Zahlung geleistet. Gew�hnlich
sind die Eingeborenen die p�nktlichsten Zahler, obschon sie es auch an
der knauserigsten Feilscherei nicht fehlen lassen und um einen Para mehr
oder weniger Himmel und H�lle in Bewegung setzen m�chten.
Unter den Ausfuhrartikeln, welche stets in Kairo lagern, nennen wir als
wichtig: Gummi, Elfenbein, Sennesbl�tter, Datteln, Weihrauch,
Perlmutter, sogenannter Mokkakaffee, der aber zum gr��ten Theil aus den
Landstrichen s�dlich von Abessynien kommt, Strau�enfedern, Felle, Opium,
Schildpatt, Tamarinden, Wachs, Knochen, H�rner, Lumpen.
In industrieller Beziehung steht die Fabrikation von halbseidenen
Stoffen oben an. Es giebt in Kairo augenblicklich 500 Webest�hle, welche
jenen unter dem Namen Kutnieh oder Alagieh bekannten halbseidenen Stoff
fabriciren. Ferner ist die Zahl der Indigof�rbereien nicht unbedeutend;
fast alle Kattunstoffe werden ungef�rbt importirt, aber die Eingeborenen
tragen sie nur indigogef�rbt.
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