|
Main
- books.jibble.org
My Books
- IRC Hacks
Misc. Articles
- Meaning of Jibble
- M4 Su Doku
- Computer Scrapbooking
- Setting up Java
- Bootable Java
- Cookies in Java
- Dynamic Graphs
- Social Shakespeare
External Links
- Paul Mutton
- Jibble Photo Gallery
- Jibble Forums
- Google Landmarks
- Jibble Shop
- Free Books
- Intershot Ltd
|
books.jibble.org
Previous Page
| Next Page
Page 62
Auch die Gerbereien werden =en gros= betrieben. Die Bewohner von
Kairo verstehen ebenso gut das Leder zu gerben und zuzubereiten, wie die
von Cordova, von Marokko oder Saffi, von welchen St�dten die feinen
Leder ihre speciellen Namen als Corduan, Maroccain oder Saffian erhalten
haben. Auch Posamentirarbeiten, Mattenflechterei und Korbmacherei
erfreut sich in der Hauptstadt eines gro�en Aufschwunges.
Wollstoffe, grobe Leinwand, welche vorz�glich in Fayum gewebt wird,
haben in Kairo ihren haupts�chlichsten Umsatz f�r das ganze Land. In
Bulak giebt es eine Papierfabrik, eine Kanonengie�erei und eine
bedeutende Schiffswerft. Bulak mu� jetzt �berhaupt schon als ein
integrirender Stadttheil Kairo's betrachtet werden, und da wollen wir
nicht unerw�hnt lassen, da� das Sehenswertheste in diesem Stadttheile
das von Herrn _Mariette_ gegr�ndete �gyptologische Museum ist.
Auch ein Irrenhaus, ein Bagno f�r weibliche Verbrecher, eine Kunst- und
Gewerbeschule, das Arsenal, eine arabische und persische Druckerei
befinden sich in Bulak.
Und =vis-�-vis= von Bulak ist die Perle des Nils, der Palast und
Garten von Gesirah. Wer je einmal die Wunderm�rchen von "Tausend und
Eine Nacht" gelesen hat, der glaubt, da� hier diese Zaubereien
Wirklichkeit geworden sind. Der Palast selbst erinnert an das
Meisterst�ck der Alhambra, den L�wenhof. Der Garten aber �bertrifft an
Ueppigkeit der Pflanzen, an prachtvollen Anlagen, an seltenen exotischen
Gew�chsen selbst noch den der Esbekieh inmitten der Hauptstadt.
Die Graspl�tze, Stauden und Blumen, die Statuetten, Grotten,
Felspartien, B�che, Br�cken, Candelaber, Springbrunnen &c., alles dies
belebt von Thieren aller Art und Gr��e, machen diesen Garten zu einer
Zauberei eigner Art. Namentlich Abends und Nachts, wenn einer jener
officiellen chedivischen B�lle abgehalten wird, glaubt man beim Lichte
jener 1000 Gasflammen der Wirklichkeit entr�ckt zu sein.
In der Mitte des Gartens ist jener herrliche Salamlik, ein Sommerpalast
des Chedive, von einem Walde von S�ulen getragen.
Eine Zierde dieses Wundergartens wird das Aquarium sein, welches von
eben jenem f�higen Baumeister errichtet wird, Herrn _Combay_, welcher
die prachtvolle Grotte im Esbekieh-Garten erbaut hat. Dasselbe erh�lt
eine Grundfl�che von 4800 Quadratmetern und besteht aus zwei Etagen. Die
Idee ist ebenso gro�artig, wie k�hn. Die pr�chtig nachgebildeten
Stalaktiten, welche vom Gew�lbe herab sich in die Grotten senken, die
Korallen und Seegew�chse, welche vom Boden aufsteigen, wirken wunderbar,
und hier auf der Grenze zweier Meere, des rothen und des
mittell�ndischen, inmitten eines der m�chtigsten Str�me der Erde werden
wir bald ein Aquarium besitzen, wie kein zweites auf der Welt, welches
jedenfalls an Reichhaltigkeit lebender Bewohner von Salz- und S��wasser
selbst die Aquarien von Brighton und Neapel aus dem Felde schlagen wird.
Wie Bulak heute nur ein Theil Kairo's ist, so ist Masr el Attikah
(Alt-Kairo, fr�her officiell so unterschieden als abgetrennte Stadt vom
eigentlichen Masr, w�hrend wir im Verlaufe dieser Abhandlung mit
Alt-Kairo das bezeichnen, was orientalisch ist, und Neu-Kairo das
nennen, was neu ist, also vorz�glich den Stadttheil Ismaelia) es
ebenfalls.
Geht man von der Esbekieh aus �ber den Abdin-Platz bei der Sitti Seinab
vorbei, so befindet man sich angesichts des protestantischen und
katholischen Kirchhofs und angesichts jenes Riesen-Aquaducts, den
Saladin herstellen lie�, um dadurch die Befestigungen der Citadelle zu
vervollst�ndigen. Diese Wasserleitung ruht auf 289 Bogen und hat eine
L�nge von etwas �ber 2 Quadrat-Meilen. Eine schattige Alle f�hrt, sobald
man unter der Wasserleitung durch ist, nach Masr el Attikah.
Von den 8 christlichen Kirchen, welche hier sind, ist f�r den Fremden
die am interessantesten, in welcher das H�uschen sich befindet, worin
nach der Legende die heilige Familie geweilt haben soll; sie geh�rt den
nichtunirten Griechen.
Gegen�ber liegt die Insel Rhoda, welche zwar nicht zur Stadt Kairo
geh�rt, aber wegen des hier befindlichen Nilmessers, Mekias von den
Eingeborenen[58] genannt, welcher sich urspr�nglich in Memphis befand,
wird gewi� jeder Europ�er, der als Reisender nach Aegypten kommt, zur
Insel hin�berfahren.
Aber auch auf dieser Insel giebt es pr�chtige Pal�ste und G�rten,
namentlich der Palast von Ibrahim Pascha ist eines Besuches werth. Auf
dem s�dlichsten Ende der Insel befindet sich eine Pulverm�hle.
Previous Page
| Next Page
|
|