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Page 55
Genug! Wenn auch nicht an derselben Stelle gelegen, wissen wir und
m�ssen das festhalten, da� die heutige Hauptstadt der Aegypter bei den
Alten Babylon (bei den lateinischen Schriftstellern Babylonia), bei den
ersten Arabern Fost�t hie� und da� sie heute bei den Europ�ern mit den
verschiedenen Variationen Kairo, bei den Aegyptern selbst Masr genannt
wird. Die Namen Masr el-kahirah als Neustadt oder Masr el-attica als
Altstadt haben nur officiellen Sprachgebrauch erlangt.
Man hat behaupten wollen, die Vorg�ngerin Kairo's, die Stadt Memphis,
sei g�nstiger gelegen gewesen, als die jetzige Hauptstadt Aegyptens. Ich
w��te nicht, worauf man dieses Urtheil st�tzen wollte. Der nat�rlich
vortheilhafteste Platz w�re wohl an der Spitze des Delta's selbst
gewesen, aber die Entwicklung der Stadt selbst zeugt, da� man keineswegs
eine ung�nstige Position zur Anlage einer Stadt gew�hlt habe. Es ist
heute freilich leicht zu sagen, die und die Stadt hat eine �u�erst
g�nstige geographische Lage. In unserer Zeit der Eisenbahnen, der
Kunststra�en, der Kan�le &c. �berl��t man sich gar zu leicht der
Ansicht, die nat�rliche Lage der Stadt habe das Bl�hen und Gedeihen
derselben verursacht, wenn es doch nichts Anderes war als eben jene
modernen Kunstmittel.
Kairo liegt auf dem 30� 2' 4'' N.B. und auf dem 28� 58' 30'' O.L. von
Paris. Die Erhebung der Stadt �ber dem Meere betr�gt durchschnittlich 13
Meter; obschon einzelne Stadtteile h�her sind, so liegt die
Hassan-Moschee 30 Meter h�her, als der Spiegel des Mittelmeeres.
Die mittlere Jahrestemperatur ist 23� C. Selten f�llt im Winter der
Thermometer unter 10� und steigt nur w�hrend der Zeit der Chamsinwinde
auf �ber 40�. W�hrend fr�her feuchter Niederschlag zu den Seltenheiten
geh�rte, hat man die Beobachtung gemacht, da� jetzt mit jedem Jahre die
Regenf�lle im Zunehmen begriffen sind; offenbar Folge der so sehr
vermehrten Baumpflanzungen in der Stadt selbst und in der n�chsten
Umgebung derselben. Aber es liegen noch keine bestimmten Daten hier�ber
vor und so heben wir eben nur die allgemeine Thatsache hervor.
Obschon man wegen der immerhin bedeutenden Hitze nicht sagen kann, da�
Kairo ein angenehmes Klima habe, so kann man doch auch keineswegs
behaupten, es sei eine ungesunde Stadt. Im Sommer pflegen wegen der
unertr�glichen Hitze die dort wohnenden Europ�er, auch der Hof, die
ersten W�rdentr�ger und reiche Eingeborene die Stadt zu meiden. Im
Winter hingegen ist sie Aufenthaltsort zahlreicher Reisender und noch
zahlreicherer Kranker, welche dort Herstellung ihrer Gesundheit zu
finden hoffen. Namentlich f�r Schwinds�chtige wird die Luft Kairo's und,
wie es scheint, mit Recht, empfohlen. Die sogenannte �gyptische
Augenkrankheit eine Entz�ndung der Schleimhaut, der Conjunctiva des
Auges, sowohl des Augapfels, als auch der Augenlider, welche ansteckend
und in Aegypten endemisch ist, eine seit Hippokrates Zeit bekannte
Krankheit, wurde durch die franz�sische Invasion unter Napoleon I. und
durch die Engl�nder nach Europa gebracht; inde� bef�llt sie
erwiesenerma�en Europ�er weniger, als die Eingeborenen und Letztere
werden besonders davon afficirt, weil sie nicht durch gr��te
Reinlichkeit die fortw�hrenden sch�dlichen Einwirkungen des Staubes, von
dem die Luft stets geschw�ngert ist, unwirksam machen. Und zwar wirkt
der Staub, der unmittelbar in den Stra�en aufgewirbelt wird und aus den
kleinsten Partikeln zersetzter organischer Stoffe besteht, ebenso
sch�dlich, als der kaum sichtbare Staub der Samum-Winde. Woran die
Europ�er am meisten leiden, das sind Krankheiten der Leber und der Milz,
letztere zum Theil hervorgerufen durch terti�re Wechselfieber, und sind
erstere radical nur zu heilen durch Ortsver�nderung, durch R�ckkehr nach
Europa. Die Pest kommt seit Jahren nicht mehr in Kairo vor und die
Cholera eben auch nicht h�ufiger, als in Europa.
Kairo ist eine unbefestigte Stadt, denn was die K�sbah betrifft, welche
urspr�nglich zur Verteidigung der Chalifenstadt diente, nebst hohen
Mauern, welche im Mittelalter die Stadt umfriedigten, so ist erstere
l�ngst ihres Festungscharakters beraubt, letztere aber sind geschleift
und abgetragen worden, oder in Ruinen zerfallen. Jedoch zahlreiche
Mauern im Innern der Stadt, ehemals �u�ere Stadtmauern, zeugen von der
best�ndigen Umwandlung und Vergr��erung der Stadt, sowie die jetzige
�u�ere Mauer ebenfalls schon inmitten der Hauptstadt sich befindet.
Heute ist es kaum noch gestattet, von Masr el K�hirah, von Masr el
Attika, von Bulak u.s.w. als unterschiedlichen St�dten zu reden,
namentlich wird es ebenso falsch sein, zu sagen, Bulak sei als _Hafen_
Kairo's von dieser _Stadt_ zu unterscheiden, sowie man Unrecht h�tte,
Moabit nicht zu Berlin zu rechnen. Heute liegt in der That Kairo am Nil:
Bulak ist ein Stadttheil der Hauptstadt geworden. H�chstens darf man
jetzt noch den Unterschied zwischen _dem_ Stadttheile machen, der seinen
_morgenl�ndischen_ Charakter bewahrt hat und dem, der ganz _europ�isch_
ist.
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