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Page 54
Dasselbe geschah mit der alten Hauptstadt Jem�ma, dem heutigen
Wahabiten-Reiche, westlich von Bahrein. Sie hie� Hagr; aber die
arabischen Geographen erw�hnen selten diesen Namen. Meistens nennen sie
die Stadt entweder Medinat-el-Jem�ma oder geradezu Jem�ma, wie das Land
selbst. Diesen Beispielen f�gen wir noch die Stadt Ramla (bei Lydda)
bei, welche bis zum Beginn der Kreuzz�ge von gro�em Umfange und
Hauptstadt der Provinz Felistin (damals Westpal�stina) war; sie wird in
den arabischen Schriften jener Zeit geradezu Felistin im Sinne von
"Hauptstadt Pal�stina's" genannt. Liest man, Jemand habe in Felistin
�bernachtet, oder von Felistin nach J�h� oder Jerusalem sei eine
Tagereise, so ist immer Ramla gemeint.
Diese Bezeichnungsweise ist oft verwirrend und kann das Verst�ndni�
einer geographischen oder historischen Angabe erschweren. Entstanden
wird sie sein durch die Redeweise der Karawanen, insofern z.B. die aus
Arabien abgehende K�filat-Misr, Karawane von Misr, immer zugleich die
nach dessen Hauptstadt dirigirte war, und man darf annehmen, da� Misr
schon Jahrhunderte lang _vor dem Islam_ bei den Arabern jene doppelte
Bedeutung hatte.
Uebrigens w�re auch folgende Erkl�rung denkbar: Unter den Ptolem�ern
entstand zwischen Heliopolis und Memphis ein Waffenplatz, der
wahrscheinlich das volkreiche Memphis im Zaume halten sollte und zur
Erinnerung an Alexander's Feldzug in Asien Babylon genannt wurde. Nach
und nach ver�dete Memphis, indem es einen kleinen Theil seiner
Bev�lkerung und seines Baumaterials an dieses Babylon abgab, welches in
den ersten Jahrhunderten der christlichen Aera (abgesehen von
Alexandrien) der Hauptort Aegyptens geworden zu sein scheint. Denn als
des Chalifen Omar's Feldherr ='Amr-ibn-el-'�[s,]�= im Jahre 19 der
Higra Babylon erobert hatte, befand er sich thats�chlich im Besitze des
ganzen Landes und brauchte nur noch Alexandrien zu erobern. Dieses
Babylon hie� nun zum Unterschiede von der ber�hmten gleichnamigen Stadt
am Euphrat "das �gyptische Babylon", B�beli�n Misr, welche Bezeichnung
sich, da die Araber lange Ortsnamen hassen, in Misr verk�rzte, so da�
Land und Landeshauptstadt gleichnamig wurden. Doch ist die =primo
loco= gegebene Erkl�rung dieser unbedingt vorzuziehen.
Die �brigen Namen der Hauptstadt Aegyptens anlangend, so hie� dieselbe
in den ersten Jahrhunderten des Islam el Fost�t aus folgender
Veranlassung. Als der vorerw�hnte ='Amr-ibn-el-'�[s,]�= Babylon
belagerte, stand sein Lager an der Nordseite der Stadt, und um sein
Zelt, welches el Fost�t hie�, bildete sich nach und nach eine
Baracken-und H�ttenstadt, die sich erhielt und vergr��erte, da ein Theil
des Lagers auch nach Eroberung der Stadt stehen blieb. Diese nomadische
Niederlassung verwandelte sich nach und nach in eine Vorstadt Babylons,
die nach ihrem Mittelpunkte dem ehemaligen Feldherrn-Zelte, el Fost�t
genannt und deren Name allm�lig auf die ganze Stadt angewendet wurde, so
da� die alte Benennung Babylon au�er Brauch kam. Doch findet man sie
noch bei den Geographen, welche sie bald Babelj�n, bald Hisn-el-I�n
(Festung des I�n) schreiben, indem die erste Silbe, welche man f�r das
arabische =Bab= Thor hielt, wegfiel.
Der Name el Fost�t wurde seit der Occupation Aegyptens durch den
Fatimiten =el Moizz li-din-Allah= (369 d.H.) verdr�ngt. Als Ganhal,
sein Feldherr, mit dem westafrikanischen Heere vor die Hauptstadt
r�ckte, ging er mit der Bev�lkerung den Vertrag ein, da� seine Soldaten
die Stadt selbst nicht betreten, sondern au�erhalb derselben in Baracken
und Zelten untergebracht werden sollten. Dieses Lager, welches sich wie
350 Jahre fr�her dasjenige des ='Amr-ibn-el-'�[s,]�= allm�lig in
eine milit�rische Colonie verwandelte und zugleich die Unterw�rfigkeit
der Stadt gew�hrleistete, erhielt den Namen el K�hira "die
Unterjocherin", der sich gerade wie fr�her el Fost�t der ganzen Stadt
mittheilte.
Man unterscheidet bis auf den heutigen Tag die Stadttheile el K�hira, el
Fost�t und das urspr�ngliche Misr. In amtlichen Acten, bei denen es auf
Genauigkeit der Ortsangaben ankommt, hei�t die Stadt K�hirat Misr "Kairo
in Aegypten", oder auch Misr el K�hira, was der gew�hnliche Mann als die
"siegreiche Stadt Misr" deutet.
Indem wir so der Auseinandersetzung des gelehrten Orientalen folgten,
f�gen wir noch hinzu, da� Wetzstein etymologisch das Wort Misr
simitischen Ursprungs erkl�rt und sich der Ansicht zuneigt, es bedeute
"die beiden eingeschlossenen L�nder", n�mlich Ober- und Unter-Aegypten.
Wetzstein meint n�mlich: "geh�re diese Benennung urspr�nglich einer
alt�gyptischen, d.h. einer Ruschitischen Sprache an, so lie�e sich
nichts �ber ihre Bedeutung sagen, denn das Koptische sei ein zu
verkommenes Idiom und das Hieroglyphische mit seinen Schwestern eine zu
unbekannte Sprachform, als da� sie Aufschl�sse geben k�nnten."
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