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Page 47
Eine Recognoscirung, die Zittel zu Fu�e schon vorher gemacht hatte, eine
andere, die ich selbst mit Prof. Jordan unternahm, stellte nun zur
Evidenz heraus, da� an ein weiteres Vorgehen nach Westen nicht zu denken
sei. Wir befanden uns Angesichts eines Sandmeeres, welches aus 100-150
Meter hohen Sandketten mit steilen B�schungen bestand. Die Zwischenr�ume
zwischen diesen Sandketten waren ebenfalls mit Sand bedeckt, zeigten
_kein nacktes Gestein_. Es traten nun zwei entscheidende Gr�nde ein, die
uns zwangen, von weiterem Vorgehen nach Westen abzustehen. Erstens waren
es die hohen, von _Norden nach S�den_ ziehenden D�nen, welche zu _jeder
Uebersteigung_ mehrere Stunden n�thig machten und wodurch wir sodann
h�chstens per Tag 20 Kilometer h�tten vordringen k�nnen mit der
_gewissen_ Aussicht, nach acht Tagen s�mmtliche Kamele todt oder
"=batal="[40] gehabt zu haben. Zweitens war es unm�glich, im
Sandmeer Wegzeichen zu errichten; der geringste Samum w�rde sie umgeweht
haben; mithin war eine weitere Dep�tbildung, die unumg�nglich
nothwendig war, sowie eine constante Verbindung mit dem Hauptdep�t
Dachel nicht zu erm�glichen.
Sobald daher das Unausf�hrbare, Kufra von Westen aus mit den uns zu
Gebote stehenden Locomobilen zu erreichen, constatirt war, beschlossen
wir, mit den D�nen nach Norden zu gehen, um wom�glich einen Durchgang,
ein Aufh�ren der D�nen zu finden oder Siuah zu erreichen. Die D�nen
h�rten nicht auf, wir waren w�hrend 14 Tagen stets zwischen hohen Ketten
von Sandbergen und legten einen der sonderbarsten M�rsche zur�ck, welche
je in Afrika gemacht worden sind. _Ohne F�hrer_ waren wir, wie das
Schiff auf dem Meere, nur dem Compa� vertrauend, angewiesen, der einmal
angenommenen Richtung zu folgen. War diese falsch oder w�ren wir durch
die �ftere nothwendig werdende Uebersteigung der D�nen zu weit
abgekommen, so mu�te voraussichtlich Siuah verfehlt werden[41]. Oder
w�ren wir von einem _mehrt�gigen_ Samum �berrascht worden, so w�re
voraussichtlich unser Loos ein noch schlimmeres gewesen, indem wir nur
f�r eine bestimmte Zahl von Tagen Wasser hatten. Ich konnte es �berhaupt
nur �bernehmen, die Karavane nach Siuah zu f�hren, weil ich dort bekannt
war und die Formation der Ufer und die Lage der Seen �stlich und
westlich von Siuah mir noch vor Augen stand. Ich brauchte deshalb nicht
zu f�rchten, falls ich zu weit westlich oder �stlich herausk�me,
unorientirt zu bleiben.
Und gl�cklich erreichten wir denn auch die Oase des Jupiter Ammon, wo
wir bei der Beh�rde den freundlichsten Empfang fanden. Schon nach
wenigen Tagen brachen wir wieder auf, gingen bis Setra zusammen in
�stlicher Richtung und sodann trennten Zittel und ich uns von Jordan, um
wiederum _ohne F�hrer und auf nie begangenem_ Wege direct nach Farafrah
zu gehen, w�hrend Jordan mit einem in Siuah gemietheten F�hrer nach
Uah-el-behari ging, um die auf den Karten verzeichneten Behar-bela-ma zu
untersuchen.
Farafrah wurde gl�cklich von uns erreicht, vonwo Zittel sogleich nach
Dachel weiter ging, um unseren dortigen um uns in Sorge lebenden
Gef�hrten die Nachricht unserer gl�cklichen R�ckkehr zu �bermitteln. Ich
selbst blieb noch einen Tag l�nger in Farafrah und ging dann auf
_neuem_, noch nie begangenem Wege nach Dachel, haupts�chlich um die
Gebirgsz�ge zu durchschneiden, welche wir fr�her im Westen von unserem
ersten Marsche von Farafrah nach Dachel erblickt hatten. In Dachel
vereinten wir uns dann nach einigen Tagen zu gemeinsamem Vorgehen �ber
Chargeh nach Esneh, welches wir am 1. April ohne Unfall erreichten.
Ich komme nun auf die Resultate zu sprechen und hebe hervor, da� uns
au�er der allgemeinen Erforschung der Libyschen W�ste haupts�chlich zwei
Punkte als beachtenswerth waren bezeichnet worden: die Untersuchung der
verschiedenen Behar-bela-ma und die Depression der Libyschen W�ste.
Ein Bahr-bela-ma von Dachel ausgehend und nord�stlich von Beharieh in
das von Ost nach West gerichtete Bahr-bela-ma von Pacho und Belzoni
m�ndend existirt nicht. Es breitet sich zwischen ihnen ein einzig
Kalksteinplateau �ber 300 Meter hoch aus. In der Sitzung des =Institut
�gyptien= hatte ich schon darauf aufmerksam gemacht, da� Bahr-bela-ma
in der Sahara nichts ist, als das gleichbedeutende Wort Wadi, das
hundertmal vorkommt. Wenn es sich aber durch die geographischen
Verh�ltnisse bestimmt erweisen l��t, da� ein Bahr-bela-ma als eine
L�ngseinsenkung nicht existirt, so ist andererseits durch die
geologische Untersuchung des Bodens auf das Schlagendste nachgewiesen,
da� der Nil nie in dieser Richtung hat flie�en k�nnen. Nirgends wurden
von unserer Expedition fluviatile Niederschl�ge, sondern �berall nur
maritime Bildungen constatirt. Das Bahr-bela-ma als ein continuirliches
Thal, oder gar als ein westliches Flu�bett des Nil mu� daher definitiv
aus der Welt geschafft und von den Karten gestrichen werden.
Die zweite zu l�sende Aufgabe betraf die Depressionsfrage, ob n�mlich
die von mir 1869 entdeckte Depression sich �ber die ganze Libysche W�ste
erstreckt, oder vielmehr von dem Libyschen K�stenplateau (diesen
Ausdruck m�chte ich vorschlagen f�r den jetzt gebr�uchlichen "Libysches
W�stenplateau") sich bedeutend nach S�den zu ausdehnt. Hierin lag
zugleich die Aufgabe einer Erforschung der ganzen Libyschen W�ste; denn
als Endziel war die Erreichung der Oase Kufra in Aussicht genommen.
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