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Page 29
Was die Waffen der Berber anbetrifft, so sind Bogen und Pfeile l�ngst
durch Schie�waffen verdr�ngt, nur einige St�mme im gro�en Atlas, sowie
die Tuareg machen Gebrauch von der Lanze. Alle Berber haben kurze breite
Dolche, viele tragen sie befestigt am Arme, so die Tuareg und die Berber
s�dlich vom Atlas, andere haben sie im Leibg�rtel stecken oder an einer
Schnur h�ngen. Ihr Schwert ist s�dlich vom Atlas mehr von gerader Form,
n�rdlich vom Gebirge ist es das schwach gekr�mmte marokkanische; die
Schu�waffen bestehen aus Lunten- und Steinschlo�flinten.
Weil der Islam, der wie andere monotheistische Religionen leicht zu
einer unumschr�nkten Priesterherrschaft f�hrt, bei den Berbern nicht den
Eingang gefunden hat, wie bei den Arabern, so haben jene sich einen weit
gr��eren Grad von Freiheit und Freiheitsliebe bewahrt, und weil sie mehr
Sinn f�r Freiheit haben, deshalb sind sie, man kann es wohl behaupten,
besser als die Araber. Die geknechteten Menschen, einerlei, ob sie von
einer fremden Gewalt oder von einer fremden Nation bedr�ckt oder von
einer einheimischen, z.B. ihrer eignen Regierung oder ihrer
Geistlichkeit, als Sclaven gebraucht werden, haben sich stets als die
schlechtesten und sittlich am niedrigsten stehenden erwiesen. Deshalb
sind die Araber so heruntergekommen, weil sie alle ihre Tholba f�r
unfehlbar hielten und Alles glaubten, was im Koran stand. Deshalb stehen
die Griechen auf so niedriger Stufe geistiger Entwicklung, weil sie von
den T�rken als Sclaven behandelt wurden; deshalb sind Franzosen, Spanier
und andere romanische V�lker weit in sittlicher Beziehung hinter den
freidenkenden protestantischen Germanen zur�ck. Wir sehen also deutlich,
da� ein Volk, je mehr es auf seine Religions�bungen verwendet, sittlich
um so mehr verkommen ist; denn ohne ungerecht zu sein, k�nnen wir sagen,
da� durchschnittlich mehr Sittlichkeit und mehr Bildung in den
protestantischen L�ndern herrscht. Die statistischen Zahlen nennen den
Unterschied Derer, die lesen und schreiben k�nnen, und geben Aufschlu�
dar�ber, wo gr��ere Achtung vor dem Gesetz und dem �ffentlichen
Eigenthum besteht und weniger Verbrechen begangen werden, ob in den
protestantischen, ob in den katholischen L�ndern. Aber Niemand wird wohl
behaupten, die Protestanten seien religi�ser (freilich sagen unsere
Religionslehrer, die wahre Religion sei nicht bei den Katholiken) als
die Katholiken. Im Gegentheil; die Katholiken gehen flei�iger zur
Kirche, ihr Glaube ist viel inniger und fester, ihre frommen Stiftungen
zahlreicher, ihr ganzes kirchliches Leben ausgedehnter. Aber was ihnen
fehlt, ist die Freiheit des Denkens und die Schulbildung, welche, um den
Menschen sittlich zu machen, nothwendig ist. Ganz ebenso ist es mit den
Mohammedanern; gew�hnt, nur das zu glauben, was ihnen ihr "_Buch_" sagt,
weil dabei eine gewisse Classe von Menschen am besten wegkommt, haben
sie sich zu Sclaven dieses "Buches" und dieser Classe von Menschen
gemacht. Sie haben l�ngst aufgeh�rt, dar�ber nachzudenken, oder haben
sich eigentlich nie zu dem Gedanken emporschwingen k�nnen, ihr "Buch"
einer Kritik zu unterwerfen--der blinde Glaube hat sie dahin gebracht,
wohin sie gekommen sind, und andere V�lker, die im blinden Glauben dahin
leben, werden ihnen folgen.
Der Berber ist davor bewahrt worden: ohne gerade Kritik an den Islam zu
legen, ist er indifferent geblieben. Ohne Contact mit anderen V�lkern
hat er allerdings in Bildung und Gesittung keinen h�heren Standpunkt
eingenommen, aber er ist frei geblieben und, wie gesagt, die Freiheit
hat ihn geadelt.
Offenbar w�rde der Berber deshalb auch eine Zukunft haben, k�me er mit
gesitteten Nationen in Ber�hrung, die frei in Beziehung auf Religion
denken. Die Franzosen constatiren mit Genugthuung, da� mit den Berbern
Algeriens leichter umzugehen sei, da� sie sich eher der Civilisation
geneigt zeigen, als die Araber. General Faidherbe, einer der besten
Kenner der V�lker Nordafrika's hat dies wiederholt ausgesprochen.
Was die jetzige Lebensweise der Berber anbetrifft, so ist, wie schon
erw�hnt, ein Theil in festen Ortschaften, ein Theil in Zelten wohnhaft,
aber mit Ausnahme der Tuareg treiben sie alle Ackerbau. Auch die in
Zelten auf den Abh�ngen des gro�en Atlas lebenden Berber haben ihre
Aecker. Ebenso treiben alle Berber Viehzucht, vorzugsweise die
Zeltbewohner. Auf dem Tell, d.h. dem fruchtreichen Erdboden, halten sie
Rinder-, Schaf- und Ziegenheerden; in der Sahara legen sie sich auf
Kamelzucht. Eigen ist allen die Vorliebe f�r das Pferd. Mit Recht wird
das Berberpferd ebenso hoch gesch�tzt, wie das arabische.
Die Nahrung der Berber ist einfach und fast nur vegetabilisch. Der
h�chste Genu� ist ihnen eine Sch�ssel Kuskussu, eine Mehlspeise, die aus
Gerste oder Weizen bereitet wird und die auch von den Tuareg als das
=Non plus ultra= aller Gerichte gesch�tzt wird. Eigentliches Brod
in unserem Sinne ist den Berbern nicht bekannt, wohl aber machen sie
Mehlfladen auf einer Stein- oder Eisenplatte. Oder auch Mehl wird
geknetet, mit Speck und Datteln durchsetzt und auf hei�em Sande gar
gebacken. Bei allen Berbern werden nur zwei Hauptmahlzeiten, die Morgens
und Abends stattfinden, genossen; letztere ist die reichlichere. Man i�t
allgemein mit der Hand und aus _einer_ Sch�ssel, die Frauen und Kinder
getrennt von den erwachsenen M�nnern; f�r Suppen und fl�ssige Speisen
hat man h�lzerne L�ffel. Wenn aber z.B. f�nf oder sieben Personen aus
einer Sch�ssel Suppe essen, so hat man in der Regel nicht mehr als
zwei, h�chstens drei L�ffel, welche im Kreise herumgehen. Nat�rlich
wird, da den Berbern alle M�bel, wie St�hle, B�nke und Tische, abgeben,
auf der Erde hockend gesessen, die Sch�ssel selbst, am Boden stehend,
bleibt in der Mitte. Wird ein Getr�nk, sei es nun saure Milch oder
Wasser, herumgereicht, so kreist die Sch�ssel ebenfalls, und wie bei
Arabern, ist es verg�nnt, _stehend_ zu essen oder zu trinken.
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