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Page 22
Wie die mohammedanische Religion am Ende weiter nichts will, als die
ganze Menschheit unter _einen_ religi�sen Hut bringen, und dies dadurch
zu erreichen hofft, da� sie jeden anderen glauben als absolut falsch
verwirft, so hat dieselbe auf alle V�lker, die den Islam bekennen, einen
merkw�rdig nivellirenden Einflu� ausge�bt. Und wie haupts�chlich Gewicht
auf das _w�rtliche Glaubensbekenntni�_ gelegt wird und eine
fortschreitende _Entwickelung_ in der Religion auf's Strengste verp�nt
ist, so sehen wir, da� alle den Islam bekennenden V�lker dahin gekommen
sind, wohin der Buchstabenglaube f�hrt: zur offenen Heuchelei,
Scheinheiligkeit und zu einer entsetzlichen Verdummung und Verthierung
des Volkes.
Durch Alles, was die mohammedanischen V�lker thun und reden, zieht sich
immer ein heuchlerischer, muckerhafter und pharis�ischer Hauch, auch in
H�flichkeiten. Der durch den Gebrauch Mohammed's geheiligte Gru�: "Der
Gru� (Gottes) sei mit Euch" wird daher auch nie an Ungl�ubige
verschwendet. Ein �chter Mohammedaner w�rde glauben, ewig verdammt zu
werden, wenn er hierin nicht einen strengen Unterschied machte. Tritt er
in eine Versammlung, wo Juden und Christen zugegen sind, so unterl��t er
nie zu sagen: "=Ssalam-ala-hali=," Gru� meinen Leuten, oder will er
den Unterschied noch mehr hervortreten lassen, so sagt er:
"=Ssalam-ala-hal-es-ssalam=," Gru� den Leuten des Gru�es, d.h. den
Mohammedanern, da selbstverst�ndlich den ungl�ubigen Hunden kein Gru�
zukommt. Oder auch man sagt. "Gru� Denen, welche die Religion befolgen,"
womit selbstverst�ndlich die allein seligmachende Religion des Islam
gemeint ist, alle anderen Religionen, die christliche, die j�dische &c.,
f�hren den Menschen direct vom Diesseits in die H�lle.
Will ein Marokkaner recht h�flich gegen einen Christen oder Juden sein,
d.h. ihn beim Begegnen zuerst anreden, so sagt er wohl:
"=Allah-iaunek=," Gott helfe dir, oder auch: Gott gebe dir zu
essen. Nie aber w�rde er einen Glaubensgenossen so anreden, denn Alles,
auch die H�flichkeitsbezeigungen, sind streng vorgeschriebene
Redensarten und Handlungen.
Und es ist eigenth�mlich: w�hrend �u�erlich eine gewisse Gleichheit der
Menschen zu existiren scheint,--denn der �rmste Mann im Lande ist nicht
sicher, eines Tages zum ersten Minister oder gar zum Sultan, zum Chalif
(des gn�digen Herrn Mohammed) gemacht zu werden,--herrscht dennoch ein
strenger Unterschied in den F�rmlichkeiten und Gebr�uchen des Umgangs
zwischen Hohen und Niedern, zwischen Armen und Reichen, zwischen
Schriftgelehrten und Laien, zwischen Sch�rfa[6] und anderen gew�hnlichen
Sterblichen. Ist es nicht �hnlich so in der p�pstlichen Kirche? Der
Sultan von Marokko betrachtet sich als den rechtm��igen Nachfolger
Mohammeds, als seinen Verweser auf Erden. Seiner Idee nach geh�rt von
Rechtswegen die ganze Erde ihm: "Jeder kann Sultan oder Beherrscher der
Gl�ubigen werden, vornehmlich aber die vom Blute Mohammeds"[7]. Der
Papst andererseits betrachtet sich als rechtm��igen Nachfolger Petri
(oder als Stellvertreter Jesu Christi, d.h. eigentlich Gottes), seiner
Meinung nach geh�rt von Rechtswegen die Herrschaft �ber die ganze Erde
ihm, jeder kann Papst werden, der den Laienstand mit dem schwarzen
Gewande vertauscht; wie der Sultan von Marokko, behauptet er, nicht
fehlen zu k�nnen. Wo ist da der Unterschied vor dem _unparteiischen_
Menschen? Aber eben so gro�, wie er in der p�pstlichen Kirche zwischen
dem mit dreifach goldener Krone bedeckten Papste und dem einfachsten
Priester der Kirche oder gar dem Bettler ist, so gro� ist auch der
Abstand zwischen dem von seinen tausend Weibern umgebenen Sultan und dem
�rmsten Faki des mohammedanischen Reiches.
Wie es bei uns verschiedene Anreden giebt, so auch bei den Marokkanern.
Der Sultan hat den Titel _Sidina_, unser "gn�diger Herr"; der Scherif,
d.h. ein Nachkomme Mohammeds, den Titel _Sidi_ oder _Mulei_, d.h. mein
Herr; eine Scheriffrau den Titel _Lella_; einen andern Menschen redet
man mit _Si_, _Herr_, an, welches Si dem Namen vorgesetzt wird, _aber
nur, wenn er lesen und schreiben kann_. Andere ganz gew�hnliche Menschen
nennt man einfach bei Namen, sowohl M�nner und Frauen, wie Kinder. Will
man solche rufen, so kann man ohne zu versto�en, falls der Mann
unbekannt ist, sagen: =ia radjel=, o Mann; =ia marra=, o Frau;
=ia uld=, o Sohn; =ia bent= oder =ia bekra=, o Tochter, o
Jungfrau.
Man mu� sich wohl h�ten, in Marokko den Titel _Sidi_, mein Herr,
gew�hnlichen Menschen zu geben, nur die Juden m�ssen alle Gl�ubigen so
anreden. Auch die Minister, Agha, Kaid, Mufti, Kadi, Imam u.s.w. haben,
falls sie nicht Sch�rfa sind, kein Recht auf den Titel Sidi.
Beim _Begr��en_ sagt man bis Mittag: Dein Tag sei gut; von Mittag bis
Abend: Dein Abend sei gut. Zu jeder Stunde kann man sagen: Sei
willkommen.
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