Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Africa's. by Gerhard Rohlfs


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Page 21

In einer so �ppigen Gegend ist nat�rlich die Thierwelt sehr reich
vertreten: die niedere sowohl wie die gefl�gelte zeigt dem Europ�er auf
Schritt und Tritt Neues. Rei�ende Thiere, namentlich Panther und
Leoparden, sind in den Schluchten der Berge nichts Seltenes, doch sind
sie keineswegs so h�ufig, da� dadurch irgendwie die Sicherheit der
Reisenden gef�hrdet w�rde.

Sehr zahlreich sind allerdings die Hy�nen und B�ffel vertreten; Giraffen
kommen hier im Gebirge nirgends vor; Elephanten, Nash�rner und
Flu�pferde treten erst am B�nue und Niger auf; ebenso fehlt hier der
Gorilla-Affe, nur Paviane und Hundsaffen sind in erstaunlicher Menge
vertreten. Wie �berall, wo das Land von Ameisen beherrscht wird, ist
auch der Ameisenb�r anzutreffen, und jene ungeheueren Thonpyramiden,
welche man �ber das ganze Land zerstreut sieht, sind oft von der Kralle
des Ameisenb�rs angebohrt. Diese Pyramiden, von denen auch schon durch
Photographie fixirte Ansichten existiren, verleihen der Landschaft einen
eigenth�mlichen Reiz. Man beobachtet welche von einer H�he von �ber 20
Fu�.

Die Bewohner des Gora-Gebirges sind echte Neger und geh�rten ehedem zum
gro�en Reiche der Haussa-Neger. Bei der Invasion der Pullo wurden sie
unterjocht, und jetzt bildet das Gora-Gebirge einen Theil des
Kaiserreichs Sokoto. Zum Theil geh�rt es zu den K�nigreichen Bautschi
und Kano, zum Theil zu denen von Saria und Keffi-abd-es-Senga, welche
alle dem Kaiser von Sokoto unterthan sind.

Mit Ausnahme der St�dtebewohner gehen alle Eingeborenen vollkommen nackt
und sind Heiden. Die Frauen tragen Ringe und Spangen um Arme und
Fu�kn�chel, jedoch durchbohren sie die Ohrlappen nicht wie die
europ�ischen Frauen, ihr Haar tragen sie ohne Schmuck und kurz
abgeschnitten, w�hrend die M�nner es nach Art der Bornu-Frauen helmartig
zu einem Wulst zusammenwachsen lassen. Um den Leib tragen die Frauen
einen Ledergurt der vorn und hinten mit Bl�ttern behangen wird, um damit
die Bl��en zu bedecken; die M�nner tragen ein Schurzfell, oft kunstvoll
gestickt und mit vielen kleinen Muscheln geschm�ckt. Die M�nner sind
immer bewaffnet: ein Bogen, ein K�cher mit vergifteten Pfeilen und oft
ein gerades, in Hagen oder Solingen verfertigtes Schwert macht ihre
R�stung aus.

Ihre Religion ist Fetischdienst, obschon die �ber sie herrschenden Pullo
den Islam angenommen haben. Aber obgleich sie Heiden sind, stehen sie
keineswegs auf einer ganz niederen Stufe der Cultur; ihre H�tten sind so
regelm��ig und gut angelegt, da� man ihnen gewisserma�en Sinn f�r
Architektur und Geschmack nachsagen mu�; der Boden ist eine Art Mosaik,
welcher von den Frauen eingegossen und festgeklopft wird. Ihre
Hauseinrichtungen, was T�pfe, Holzschnitzereien und andere Gegenst�nde
anbetrifft, sind kunstvoll und mit Eleganz gearbeitet, ihre Werkzeuge
verfertigen sie selbst aus Eisen. Um im Winter auf den h�her gelegenen
Bergtheilen sich besser gegen die K�lte sch�tzen zu k�nnen, haben sie
in ihren H�tten eigene th�nerne Feuerbetten angebracht. Dieselben
bestehen aus th�nernen B�nken, die inwendig hohl sind; hierin wird Feuer
gemacht und so gew�hren sie dem darauf liegenden, der die schroffe Hitze
durch Felle und Matten d�mpft, eine angenehme W�rme.

Einer der Hauptst�mme ist der der Bolo-Neger, aber je mehr man nach dem
S�den kommt, desto verschiedener werden die Bewohner, was Sprache
anbetrifft, und fast t�glich hat man einen anderen Stamm vor sich. Schon
der Umstand, da� sie mich als ersten Wei�en unbehelligt ihr Gebirge
durchziehen lie�en, spricht zu ihren Gunsten. Allerdings machte auf sie
das Erscheinen eines Wei�en den gr��ten Eindruck, und sie bekundeten das
dadurch, da� h�ufig M�nner und Frauen herbeikamen, um mich zu bef�hlen,
ob ich auch wirklich aus Fleisch und Blut sei, oder da� die ganze Jugend
eines Ortes hinter uns drein zog und "=Thoraua, Thoraua=" (Wei�er,
Wei�er) rief; aber nirgends war irgend von einem feindseligen Worte,
geschweige einer beleidigenden Handlung gegen mich die Rede. Im
Gegentheil, oft gab man mir zu verstehen, ich m�chte doch bald nach
ihren Gegenden zur�ckkommen.




5. H�flichkeitsformen und Umgangsgebr�uche bei den Marokkanern.


"Es ssalamu alikum" ist die allgemeine Begr��ung der Gl�ubigen, der
Araber, und folglich aller Marokkaner, die der allein seligmachenden
Kirche Mohammeds anh�ngen. "Alikum ssalam" ist die Antwort. Beiderseits
mu� der Gru� immer mit sichtbarem Ernste, mit einer gewissen
Feierlichkeit ausgesprochen werden; ein freundlich l�chelndes Gesicht
w�rde man f�r ganz unpassend halten.

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Books | Photos | Paul Mutton | Tue 22nd Jul 2025, 13:58