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Page 19
Die Europ�er sind fast durchaus Handelsleute; es giebt Engros-H�user,
sogenannte Factoreien, und Detailisten. Gro�e Factoreien giebt es circa
20, von denen die Hamburgische von O'Swald die bedeutendste war, die
sogar der Factorei der West-African-Company den Rang abgelaufen hatte.
Export und Import haben unter der englischen Regierung einen bedeutenden
Aufschwung genommen, was nat�rlich auf die Eink�nfte der Colonie
bedeutend nachgewirkt hat. 1862 betrug die Einnahme 5000 Pfd. St., im
Jahre 1867 schon 30,000 Pfd. St. Nach dem Blaubuche betrug 1867 der
Werth der exportirten Waaren 51,313 Pfd. St., der Werth der importirten
Gegenst�nde ist nicht angegeben, Lagos hatte aber 1868 an Zollgeb�hren
(vom Export wird nicht gezollt) eine Einnahme von 35,000 Pfd. St.[4],
aus anderen Quellen noch 4000 Pfd. St., also im Ganzen fast 40,000 Pfd.
St.
Exportirt wird haupts�chlich Indigo, Grundn�sse (=Arachis=),
Elfenbein, Mais, Baumwolle (1867 f�r 7112 Tons, die Tonne zu 2000
Pfund), Goro- oder Kolan�sse[5], welche nach Brasilien und Sierra Leone
verschickt werden, endlich Oel- und Palmn�sse. Oel wurde 1867 im Gewicht
von 12,414 Tonnen, N�sse 9600 Tonnen exportirt. Die N�sse wurden im
Anfang gar nicht benutzt, es ist das Verdienst der O'Swald'schen
Factorei, dieses Product der _Elaeis guineensis_ zuerst ausgen�tzt zu
haben. Die Nu� enth�lt n�mlich bedeutende Mengen von Stearin, das Oel
wird zum Schmieren und zur Seifefabrikation benutzt.
Man f�hrt ein: Cawries (=kauri, kungena, kerdi, eloda-Cypraea moneta
L.=), jene kleinen Muscheln aus den ostindischen Gew�ssern, die als
Scheidem�nze dienen im gr��ten Theil von Centralafrika, Rollen- und
Bl�ttertabak von Brasilien, Waffen, Pulver, Stabeisen, Messingdraht,
Perlen, Spiegel, Messer, Manufacturen, Salz, Spirituosen. Von
Spirituosen, Cawries und Tabak wird 6 Proc. Eingangszoll erhoben.
Im Jahre 1873 arbeitete der B�rgermeister von Lagos, Mr. Goldsworthy,
zusammen mit dem Gouverneur Herrn Glover, um neue Handelsstra�en nach
dem Innern zu er�ffnen. Im vergangenen Jahre machte Goldsworthy eine
Reise von 200 englischen Meilen in nord�stlicher Richtung und ber�hrte
dabei die Gebiete von Ikale, eine wald- und sumpfreiche Gegend mit
einzelnen angebauten Strichen, und von Onodo, einer H�gelkette l�ngs
der K�ste und von Ife ber�hrt. Es gelang ihm, die K�mpfe zwischen
einzelnen St�mmen zu beendigen und wahrscheinlich auch das Efou-Gebiet
durch eine neue Handelsstra�e zu er�ffnen.
Werfen wir schlie�lich einen R�ckblick auf Lagos, heute die volkreichste
Stadt an der ganzen Westk�ste von Afrika, so bemerken wir, da� der Ort
haupts�chlich unter der freisinnigen englischen Administration rascheren
Aufschwung genommen hat wie andere Punkte in Afrika. Selbst das Klima
scheint sich durch gute sanit�tspolizeiliche Ma�regeln, als Erweiterung
der Stra�en, Pflasterung der Wege, Ausrottung der n�chsten Dschengel-und
Mangroven-B�sche verbessert zu haben; in fr�heren Jahren trafen auf die
wei�e Bev�lkerung wenigstens 20 Todesf�lle, in den letzten Jahren ist
das Verh�ltni� jedes Jahr g�nstiger geworden. 1869 ist, freilich wohl
ausnahmsweise, nur Einer von der circa 100 K�pfe starken wei�en
Bev�lkerung gestorben.
Auch die Gesittung und Civilisation nimmt unter den Eingeborenen
erfreulich zu. Wenn Europ�er, und besonders die Mission�re, beherzigen
wollten, da� ein Volk, welches seither fortw�hrend von der Cultur der
civilisirten V�lker abgeschlossen gewesen, von einem primitiven
Standpunkte sehr schwer innerhalb einiger Jahre auf eine solche
Culturstufe gebracht werden kann, wozu wir selbst fast 2000 Jahre
gebraucht haben, so w�rden sie langsamer vorgehen und mehr Geduld haben
mit ihren Civilisationsbem�hungen. Wenn man die heutigen Neger
betrachtet, namentlich die Bewohner jener gro�en Reiche Centralafrika's,
und vergleicht den Zustand dieser V�lker und L�nder mit jenen von
Europa vor circa 2000 Jahren (nat�rlich Griechen und R�mer ausgenommen),
so wird jeder Mensch, der unbefangen urtheilt, sagen: der Vortheil ist
hier auf Seiten der Schwarzen. Die gro�en Staaten Bornu, Sokoto und
Gando &c. legen gl�nzendes Zeugni� ab, wie weit ohne europ�ische
Einfl�sse die Neger f�hig sind, sich zu civilisiren, und General
Faidherbe hat gewi� nicht Unrecht, wenn er die Schwarzen als f�r
Civilisation empf�nglicher h�lt, als Berber und Araber.
Aber trotzdem und trotz vieler gl�nzenden Beispiele, die eben beweisen,
da� selbst in k�rzester Zeit der Neger bei sorgf�ltiger Erziehung sich
vollkommen mit dem Wei�en gleichzustellen wei� (ich erinnere nur an
Bischof Crowther, an Senator Revels, welcher Letztere j�ngst im Senate
der Vereinigten Staaten seine erste Rede, die als oratorisches
Meisterwerk dasteht, gehalten hat), wage ich nicht zu behaupten, da� die
Neger eine Zukunft vor sich haben; sie werden am Ende von den Wei�en
absorbirt werden.
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