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Page 18
Die Zahl der Mohammedaner wird auf 4000 gesch�tzt, und scheint dieselbe
noch fortw�hrend zuzunehmen.
Was die Christen anbetrifft, so haben wir verschiedene
Glaubensrichtungen in Lagos vertreten, und dies Nichteinheitliche der
Lehre Jesu tr�gt gewi� dazu bei, bei Ausbreitung des Glaubens die
Eingeborenen stutzig zu machen.
Von den Protestanten finden wir die englische _high church_ durch die
_church missionary society_ vertreten, etwa 1000 Seelen; die Wesleyaner
etwa 700 Seelen, und amerikanische Baptisten etwa 30 Seelen. Die
r�misch-katholische Kirche ist haupts�chlich durch 3-400 sogenannte
_emancipados_ (ehemalige Sclaven) aus Brasilien und Cuba repr�sentirt.
Die deutschen Protestanten halten sich zur Hochkirche. Im ganzen bel�uft
sich die Zahl der Christen in Lagos auf 3500. F�r die Protestanten
besteht ein Seminar mit einem wei�en und einem schwarzen Lehrer und etwa
20 Z�glingen; ein M�dcheninstitut unter einem wei�en Lehrer und einer
wei�en und einer schwarzen Lehrerin mit etwa 20 Sch�lerinnen; vier
gemischte Volksschulen mit 8 Lehrern und 430 Sch�lern; drei kleine
Kinderschulen mit 5 Lehrerinnen und 320 Sch�lern. Die Wesleyaner haben
au�erdem eine Schule mit 3 Lehrern und 170 Sch�lern. Ueber die Schulen
der r�misch-katholischen Mission liegen keine numerischen Nachrichten
vor.
Die Mohammedaner sorgen f�r die Bildung ihrer Gl�ubigen durch Gebete in
der Hauptmoschee, sie haben 12 bis 16 kleinere Betpl�tze, die zum Theil
Medressen (Schulen) sind, in denen jedoch weiter nichts gelehrt wird,
als mechanisch Koranspr�che herzusagen. Fast mit Sicherheit kann man
behaupten, da� die Lehrer selbst den Sinn der Spr�che und Gebete nicht
verstehen. Nach den Begriffen der modernen Apostel des Islam ist das
auch nicht n�thig, da Gott selbst Arabisch versteht, also wohl wei�, was
die Gl�ubigen beten.
Die Regierung besteht derzeit aus einem Gouverneur (von der
Kriegsflotte), einem Colonialsecret�r, einem Oberrichter (_high
justice_), einem Ingenieur, einem Colonialarzt, einem Schatzmeister und
zwei Polizei-Inspectoren mit 45 Constablern. Das Geschwornengericht ist
aus Wei�en und Schwarzen zusammengesetzt. Als Garnison steht in Lagos
eine Compagnie westindischer schwarzer Soldaten, und in letzterer Zeit
sind darunter als Erg�nzung vorzugsweise Haussa-Leute aufgenommen
worden. Au�erdem steht der Regierung ein Kanonenboot I.M. der K�nigin zu
Gebote. In Lagos residiren ein norddeutsches, ein franz�sisches und ein
italienisches Consulat.
W�hrend Lagos fr�her krumme, winkelige Stra�en hatte, an beiden Seiten
von Negerh�tten bes�umt, wird jetzt der Ort durch sehr breite, gerade
Stra�en durchzogen, die Nachts beleuchtet sind. Man unterscheidet vier
Hauptstadttheile, Okofagi, Ologbowa, Offi und Egga. In letzterem
befindet sich der Palast von K�nig Docemo, der aussieht wie eine gro�e
Bude. Das Haus, welches der Gouverneur bewohnt, ganz aus Eisen errichtet
und fertig von England gebracht, befindet sich, wie die meisten
Wohnungen der Europ�er, auf der der See zugekehrten Seite der Insel.
Gleich daneben liegt die prachtvolle ehemalige O'Swaldische Factorei,
die seit einigen Jahren in die H�nde eines anderen Hamburger Hauses
�bergegangen ist.
An �ffentlichen Geb�uden erw�hnen wir noch das Colonial-Secretariat, das
neue, aus Backstein errichtete Rathhaus, in dem zugleich der Gerichtshof
ist, eine Caserne mit Spitaleinrichtung, ein Colonial-Hospital mit 20
Betten, das jedoch viel zu w�nschen �brig l��t, ein Zollhaus mit Krahn,
endlich 10 Kirchen f�r Protestanten und eine im Bau begriffene f�r
Katholiken.
Die H�user der Europ�er sind zweckm��ig und meist aus gebrannten Ziegeln
aufgef�hrt und fast alle von kleinen G�rten umgeben. Cocospalmen,
Brodfruchtb�ume und Mangos gew�hren Schatten; an wohlschmeckenden
Fr�chten sind die Ananas von Lagos als ganz vorz�glich
hervorzuheben.--Die Stadt hat au�erdem mehrere kleine Dampfer, welche
die gro�en Dampfschiffe und Segler, welche die Barre nicht passiren
k�nnen, befrachten und ausladen, Hunderte von kleinen Schiffen, alle
numerirt und den Eingeborenen geh�rend, unterhalten den Verkehr mit dem
Festlande, haupts�chlich mit der Stadt Ikorodu. Sehr angenehm f�r die
Bewohner von Lagos ist, da� die Lagunen nicht nur �u�erst fischreich
sind, sondern jahraus, jahrein t�glich so viel Austern und Granaten
(_Crangon vulgaris_) gefangen werden, wie es die Bed�rfnisse erheischen.
Deshalb ist denn auch die Fischerei eine der Hauptbesch�ftigungen des
Volkes; aber au�erdem finden wir alle Handwerker vertreten, als
Schreiner, Maurer, Zimmerleute, Schneider, Schuster, Schmiede, Schlosser
&c.
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