Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Africa's. by Gerhard Rohlfs


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Page 14

So berichtet _Barth_ von den Marghi-H�tten (II. S. 463): "Die H�tten
haben vor ihrer Th�r Rohrschwellen, die manchmal umklappbar sind, und
inwendig sind die Fu�b�den schon gepflastert;" oder II. S. 525 von
Adamaua: "In Ssarau besteht eine Wohnung aus mehreren H�tten mit
Lehmw�nden und vortrefflich geflochtenem Rohrdach; diese H�tten sind
durch Lehmw�nde mit einander verbunden, so da� das Ganze ein
abgerundetes Dreieck bildet. Die eine H�tte bildet den Eingang, die
anderen beiden sind f�r die Frauen. Die Eingangsh�tte hat eine 3-1/2 Fu�
hohe und 16 Zoll breite _eif�rmige_ Th�r; es befindet sich hier ein
Ruhebett, 7 Fu� lang und 5 Fu� breit und 3 Fu� �ber der Flur, au�erdem
eine Feuerstelle. Die hellbraunen W�nde der H�tte sind mit allerdings
nicht kunstvollen Gegenst�nden von wei�er Farbe bemalt. Die beiden
andere H�tten sind �hnlich, enthalten zwei Rohrbetten, wovon eins f�r
die Frau durch eine Scheidewand von dem �brigen Raume der H�tte getrennt
ist. Diese 5 Fu� hohe und 4 Zoll dicke Scheidewand ist ebenfalls braun
und mit wei�en Streifen geziert; oben ist sie durch abwechselnd
schalenartige und pyramidale Aufs�tze gekr�nt, welche ebenfalls
verschiedene Farbe haben. Die Th�ren sind auch hier _eif�rmig_ und noch
kleiner, nur 2 Fu� hoch und 10 Zoll breit. Diese heimlichen Wohnungen
�bertreffen durch Harmonie der Farbent�ne ihre Schwestern" u.s.w.

Am vollkommsten fand _Barth_ den H�ttenbau wohl im Lande der Musgu. So
berichtet er II. S. 158: "Jeder Hof hat drei bis sechs H�tten, sie sind
aus Thon, und die Umschlie�ungsmauer bei den Wohlhabenden aus demselben
Material die der Aermeren aus Rohr und Holz. Die D�cher sind mit
Sorgfalt gedeckt und weit besser als Strohd�cher. _Die Musguh�tten
zeigen in der Form ihrer Giebelung selbst Spuren verschiedener Style,
die vielleicht auf eine gewisse Stufenfolge im Leben zur�ckzuf�hren
sind_."

Ueberall findet man in diesen Geh�ften, die nicht nur die St�dte und
D�rfer zusammensetzen, sondern da, wo die Sicherheit der Gegend es
zul��t, auch �ber die Landschaften vereinzelt anzutreffen sind, die dem
Neger so unentbehrlichen Nebenbaulichkeiten. Wir erw�hnen hier zuerst
des Schattendaches, welches man in jeder Wohnung antrifft.

Diese Schattend�cher ruhen auf 4 oder 6 Pf�hlen, welche nur oben mit
einem dicken Strohdache oder Mattenwerk bedeckt sind. Unter ihnen ist
gew�hnlich ein Rohrbett und Platz genug, da� auch die Hausfrau ihre
Arbeiten im Schatten verrichten kann. Dann findet man in jedem Hofraum
gro�e Thonbeh�lter, oft auf Steinen ruhend, zum Aufbewahren von Korn;
manchmal sind sie sehr k�nstlich eingerichtet. _Barth_ sagt III. S. 158
bei der Beschreibung eines Musgu-Hofes: "Jeder Hofraum hat einen 12 bis
15 Fu� hohen Kornbeh�lter aus Thon und ein Schattendach. Die
Kornbeh�lter haben ein gew�lbtes, ebenfalls aus Thon bestehendes Dach
mit einer aufspringenden M�ndung, welche wieder von einem kleinen
Strohdache gesch�tzt wird." An einer andern Stelle sagt _Barth_: "Die
Kornbeh�lter auf 2 Fu� Unterlagen haben eine H�he von 15 Fu� und
verj�ngen sich nach oben. Sie haben nur eine Oeffnung am oberen Theile
und sind �hnlich den �gyptischen Taubenh�usern." Au�erdem findet man
h�ufig Veranden vor den H�tten und �berdachte Kochstellen.

Die vollendetsten H�tten trifft man, wie schon gesagt, da, wo das
Heidenthum herrscht. Eine H�tte hat in der Regel 15 Fu� Durchmesser, und
die Thonw�nde, oft dick, oft nur 1/2 Fu� d�nn, sind in der Regel 4 bis 5
Fu� �ber der Erde. Das Dach ruht ganz frei auf dem runden Thonbau; in
den meisten Gegenden wird es zu ebener Erde fertig gebaut und vollendet
erst auf die Thonmauer gleichsam wie ein Deckel gelegt. Der Boden ist
�berall festgestampft und bildet manchmal einen aus kleinen Steinchen
zusammengegossenen Mosaik.

Im Innern der H�tte sind verschiedene Scheidew�nde und au�er dem
beweglichen Rohrbette befindet sich wenigstens ein festes Thonbett
darin. In kalten Gegenden, z.B. auf dem Gora-Gebirge, beobachtete ich,
da� die Thonbetten hohl und von _inwendig zu heizen_ waren. Die gr��te
Sorgfalt wird immer auf die Eingangsh�tten verwendet; diese haben
nat�rlich immer zwei Th�ren. Eine H�tte des Sultans von Akun, den ich
besuchte, zeigte sogar zwei D�cher, wovon das obere offenbar nur zum
Schmuck angebracht ist. Manche Eingangsh�tten sind colossal gro�, sowie
die des Sultans von Keffi-abd-es-Senga; diese diente zugleich als
Versammlungort seiner G�ste, war viereckig und hatte mit einem
au�erordentlich hohen Dache eine Veranda verbunden.

Eine �hnlich gro�e Empfangshalle traf Schweinfurth auf seiner Reise im
�stlichen Centralafrika. Die L.I. Zeitung Nr. 1542 vom Jahre 1873 giebt
ein anschauliches Bild davon. Die gro�e Festhalle, in der Schweinfurth
empfangen wurde, war von vielen Hundert Menschen gef�llt. Es waren die
achtzig Lieblingsweiber des K�nigs Munsa anwesend, eine Musikbande und
alle seine Trabanten. Die Empfangshalle selbst hatte die Form unserer
modernen gro�en Eisenbahnhallen.

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Books | Photos | Paul Mutton | Sun 20th Jul 2025, 19:45