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Page 7
F�r mich gibt es nur ein Mittel, um die Achtung vor mir selbst nicht
einzub��en: Fortw�hrende Kritik.
* * * * *
Der alte oft erprobte Fluch: Mein Typus Weib bleibt mir ewig verborgen.
Was will ich denn! Einen Kameraden, eine freie Seele, einen anmutigen
K�rper.
In Ru�land f�nde ich diese Gef�hrtin, in Italien -- nein. In Deutschland,
dem f�r mich doch allein zul�ssigen Lande -- wo, wo, wo?
Ihr wollt alle nur die Liebe zur M�glichkeit haben. Ich habe nur die Liebe
zur Unm�glichkeit.
* * * * *
Kritik, Kritik, nimmer genug Kritik,
ein Spiegel sei mir noch das letzte Tor.
* * * * *
Wie die Nacht �ber einen Tod zieht, so zieht Vergessenheitsnacht
alln�chtlich �ber mein Gehirn. Ja, oft hat ein Tag so viele Tage und
N�chte, wie bei andern wohl oft Wochen und Monate. Wenn mich jemand
hypnotisierte, ich sei eine M�cke und h�tte nur einen Tag zu leben, so
glaube ich wohl, da� dieser Tag f�r mich ein ganzes Leben werden k�nnte.
* * * * *
Ich habe soeben eine lange leidenschaftliche Epistel an meinen Ofen
verfa�t und sie ihm dann gegeben. Er verschlang sie gierig und w�rmte mir
mit seinem Feuer zwei Minuten lang Gesicht und H�nde. Gewi�, das war
alles; aber es gibt Menschen, die nicht einmal wie ein Ofen zu antworten
verm�gen.
* * * * *
Ich ermangele ganz des Verm�gens, mir nach einer Beschreibung -- und wenn
sie noch so genau ist -- ein Zimmer oder eine Landschaft vorzustellen.
B�hnenanweisungen gehen an mir meistens spurlos vor�ber und Schilderungen
etwa wie des Hauses der Buddenbrooks gehen nur mit einigen groben Z�gen in
mein Gehirn ein.
* * * * *
Ich habe sehr sichere Instinkte, aber nicht die Gabe, eingehend zu
begr�nden, zu erkl�ren. Die Mehrzahl der Heutigen hat umgekehrt die Gabe
des Begr�ndens und Erkl�rens in hohem Ma�e, aber daf�r keine innere
Direktion. Es ist unendlich qu�lend, die Berechtigung seines Urteils immer
wieder aufs neue beweisen zu sollen.
* * * * *
Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fernes,
fremdes Land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes
Leben nach der einstigen Heimat, ruhlos durchmi�t sie das Land nach allen
Seiten. Und oft f�llt sie zu Boden in ihrer gro�en M�digkeit, und man
kommt, hebt sie auf, pflegt sie und will sie ans Haus gew�hnen. Aber so
bald sie die Fl�gel nur wieder f�hlt, fliegt sie von neuem fort, auf die
einzige Fahrt, die ihrer Sehnsucht gen�gt, die unvermeidliche Suche nach
dem Ort ihres Ursprungs.
* * * * *
Wenn ich etwas an Christus verstehe, so ist es das: 'Und er entwich vor
ihnen in die W�ste.'
* * * * *
Wie wenig meiner sicher bin ich doch noch. Mit welcher Leichtfertigkeit
habe ich heute Abend �ber Menschen geredet: so da� ich nun nachts �ber
mich erschrecke. (Ich werde mir doch das Armband 'Denke daran' anlegen
m�ssen.)
* * * * *
Eines kann ich wohl als Merkwort �ber all mein Leben und seine Erfahrungen
schreiben: Fast alles, was ich geworden bin, verdanke ich mir selber,
einigen Privatpersonen und dem Zufall. Von irgendeiner bewu�ten
organischen Kultur um mich herum, die das Einzelindividuum zu benutzen und
systematisch auszubilden vermocht h�tte, sp�rte ich nie etwas. Weder
Eltern noch Lehrer noch irgendwer hat mich je kraftvoll in die Hand
genommen und in gro�em Sinne erzogen. Und wenn ich, ein Mensch von
urspr�nglich gl�nzender Begabung, alles in allem ein Dilettant geblieben
bin, so hat die H�lfte der Schuld daran gewi� die Unsumme von
Dilettantismus, von Halbheit und Kulturlosigkeit, die ich �berall gefunden
habe, wohin mich meine bewegte Jugend gef�hrt hat. (Gelegentlich der
herrlichen Schilderung der Krapotkinschen Jugend.)
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