Französisch-slavische Kämpfe in der Bocca di Cattaro 1806-1814. by Nicola Velimirovitch


Main
- books.jibble.org



My Books
- IRC Hacks

Misc. Articles
- Meaning of Jibble
- M4 Su Doku
- Computer Scrapbooking
- Setting up Java
- Bootable Java
- Cookies in Java
- Dynamic Graphs
- Social Shakespeare

External Links
- Paul Mutton
- Jibble Photo Gallery
- Jibble Forums
- Google Landmarks
- Jibble Shop
- Free Books
- Intershot Ltd

books.jibble.org

Previous Page | Next Page

Page 9

Sofort suchte Senjavin den Vladika auf, um sich �ber den Stand der Dinge
zu erkundigen. Die Montenegriner hatten sich n�mlich nicht von den
Franzosen abgekehrt; sie nahmen vielmehr Aufstellung am s�d�stlichen
Fusse des Brgat, wohin sich der Feind zur�ckgezogen hatte. Mit ihnen
waren auch die Russen, etwa 1200 Mann, unter dem Major Sabjelin. Die
Zahl der Montenegriner samt den Bokelen belief sich auf 3500 Mann.
Vladika Peter war der Meinung, man m�sse den Feind so schnell wie
m�glich angreifen, bevor er seine Befestigung beendet und Verst�rkung
aus dem Norden erhalten h�tte. Der Admiral war damit einverstanden. Der
Angriff sollte schon am n�chsten Tage ausgef�hrt werden. Den Oberbefehl
�ber das regul�re russische Heer �bernahm F�rst _Vjasemski_, der gerade
von Korfu gekommen war.

Am 17. Juni in aller Fr�he entsandte der Vladika eine Abteilung
Montenegriner, damit sie sich, wenn m�glich, wenigstens des vordersten
franz�sischen Postens bem�chtige. Der Feind war n�mlich in vier
Gefechtsabteilungen gegliedert. Die Montenegriner st�rzten
leidenschaftlich auf den ersten Posten los, zersprengten ihn und drangen
sofort gegen den zweiten vor. Die Franzosen wollten sie offenbar etwas
mehr in ihre unmittelbare N�he locken. Vladika und Vjasemski sahen ein,
dass die Lage dieser tapferen Abteilung jetzt sehr gef�hrlich, fast
verzweifelt war. Sie sandten derselben einen Trupp J�ger zu Hilfe. Diese
gerieten aber bald in dieselbe gef�hrliche Lage. Ein t�rkischer Offizier
benachrichtigte den Vladika von dem Nahen einer Verst�rkung f�r die
Franzosen. Die Verb�ndeten sahen, dass sie keine Stunde mehr s�umen
d�rften. Blitzartig bestieg Vladika den eroberten Posten. Die
vorger�ckten Montenegriner sahen ihren Vladika ihnen zu Hilfe kommen und
fassten neuen Mut.[29] Der linke Fl�gel wurde angegriffen. Lauriston
erwartete keineswegs den Angriff von dieser Seite. Er r�ckte seine
Truppen nach links. Franz�sische Batterien feuerten unaufh�rlich. Nur
ein Schritt zur�ck h�tte f�r die Slaven Vernichtung bedeutet. Sie
mussten also vorw�rtsklettern. An einen R�ckzug konnte man nicht im
geringsten denken. Die Situation war also f�r die Slaven �usserst
schwierig. Inzwischen aber erschien das �brige russische regul�re Heer
auf dem Berg. Ein donnerndes �Hurra� erscholl hinter den Montenegrinern
und Bokelen. Die Franzosen waren �berrascht und erstaunt, doch nicht
verworren. In guter Ordnung k�mpften sie immer noch tapfer. Mit
Schrecken aber sahen sie, wie das unregul�re Heer tollk�hn ihrer Festung
nahte. Es dauerte nicht lange, und sie erblickten es in unmittelbarer
N�he ihrer Schanze. Nur einen Augenblick z�gerten die Montenegriner,
bis sich das ganze verb�ndete Heer gesammelt hatte; dann aber wurde mit
einem Schlag die franz�sische Redoute, die mit 10 Kanonen bewaffnet war,
erst�rmt.[30] Die Franzosen zogen sich zur�ck und liessen ihre drei
Positionen im Stich. Es blieb ihnen nur noch eine vierte am Fusse des
Berges, gerade oberhalb von Ragusa. Unterdessen vereinigte sich mit
ihnen die gerade angekommene Verst�rkungstruppe. Daher fassten sie allen
Mut zusammen und griffen die Slaven an, wurden aber wieder bis zu ihrer
vierten Position zur�ckgeschlagen, wo sie haltmachten, doch ohne jede
Hoffnung verloren zu haben. Nicht mehr als eine Viertelstunde vermochten
sie von da aus Widerstand zu leisten. Die vierte Position wurde
erst�rmt, die Franzosen auseinandergetrieben. Ungeordnet und verwirrt
flohen sie der Stadt zu. Viele Montenegriner kamen ihnen zuvor und
legten sich an der Strasse in den Hinterhalt, um ihnen den Einzug in die
Stadt zu verwehren. Unter zahlreichen Verlusten bem�chtigten sich die
Franzosen dennoch gegen 7 Uhr abends Ragusas.

Es herrschte eine unertr�gliche Hitze an jenem Tage, was in dieser
Gegend nicht selten ist. Gleichwohl dauerte der Kampf unaufh�rlich vom
Morgen bis zum Abend fort. Die franz�sischen Verluste waren gross. 800
Tote und Verwundete hatten sie (die Ragusaner mitgerechnet), unter
welchen 18 Offiziere sich befanden; zu diesen z�hlte auch General
_Delgogne_. 90 wurden gefangen genommen. Die Russen verloren 16 Gemeine
und einen Offizier, zudem z�hlten sie 33 Verwundete. Die Montenegriner
und Bokelen b�ssten etwa 120 Mann ein.

So endete dieser blutige Kampf vom 17. Juni, dessen furchtbares Ende
Lauriston an dem Vorabend nicht vermuten konnte: Er und seine ganze
Armee war von allen Seiten eingeschlossen. Diese Belagerung soll uns im
Folgenden besch�ftigen.


6. Belagerung Ragusas.

Am zweiten Tage nach dem Kampfe bei Brgat belagerten die Slaven Ragusa
vom Lande her. Die kleine Insel vor der Stadt, _Locrum_ benannt, hielten
die Franzosen noch besetzt. Senjavin versuchte, ihnen diesen St�tzpunkt
zu entreissen, was ihm nicht gelang. Major Sabjelin nahm diejenigen
Franzosen gefangen, die er noch ausserhalb der Stadt fand, sei es in
Gravosa oder in den umliegenden H�usern und Schluchten. Nun wollte man
nicht stehen bleiben, sondern dachte an weitere Schritte. Die erste
Sorge war, wie man die Franzosen zur Uebergabe zwingen k�nnte.
Vergeblich hat man Lauriston zur Kapitulation aufgefordert. Auf das
energischste hat er es abgeschlagen. Er erwartete Hilfe aus Dalmatien.
Etwas Proviant f�r das Heer besass er, jedoch nicht genug. Lange h�tte
er schon dort sich halten k�nnen, w�re die Zufuhr der Lebensmittel aus
der Herzegovina nicht von den Montenegrinern abgeschnitten worden. Alle
Wege nach und aus der Stadt wurden gesperrt und das Wasser
abgeschnitten.

Previous Page | Next Page


Books | Photos | Paul Mutton | Mon 15th Dec 2025, 22:40