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Page 7
So war am Anfang des Jahres 1805 f�r Russland immer noch die M�glichkeit
gegeben, seine Beziehungen zu Montenegro wieder herzustellen. Alexander
liess auch diesen Augenblick nicht unbenutzt. Bald nach der
Vers�hnungsmission Masurevskis nach Cetinje traf in der Hauptstadt
Montenegros im M�rz 1805 ein Gesandter aus Petersburg ein, der Staatsrat
Stephan Sankovski, dessen Namen wir bereits erw�hnt haben. Alexander
er�ffnete den Plan, Napoleon zu bekriegen und �Europa zu befreien�. Er
sandte Sankovski nach Cetinje, um Montenegro f�r die eventuelle Aktion
f�r sich zu gewinnen.[26] Sankovskis besondere Mission bestand
nat�rlich darin, den Vladika g�nstig gegen Russland zu stimmen.
Sankovski brachte 3000 Dukaten mit sich, eine Summe, welche seit 1802 an
Montenegro nicht bezahlt worden war.[27] In einem Schreiben, das
Alexander an das Volk in Montenegro richtete, hiess es: �Immer bereit,
euch Unsere Gunst zu bezeugen, haben Wir eurem Wunsche in bezug auf den
Metropoliten gerne Folge geleistet, indem Wir demselben Bischof Unser
kaiserliches Wohlwollen wieder geschenkt haben. Wir sind im �brigen
�berzeugt, dass Wir weder wegen seines Betragens noch dessen aller uns
lieben Mitglieder des montenegrinischen Staatsrates nicht nur nicht
irgend einen Anlass zum Verdacht oder zur Unzufriedenheit finden,
sondern im Gegenteil, dass Wir immer in ihnen w�rdige Nachfolger jener
Montenegriner erkennen werden, die Unseren Vorg�ngern die Beweise
unverbr�chlicher Anh�nglichkeit und Ergebenheit dem russischen Reich
gegeben haben.�[28]
Die Mission Sankovskis war eine lange und schwierige, denn die
Verstimmung des Vladika gegen Russland war gross. Seine Mission wurde
aber erleichtert durch die Entwicklung der Ereignisse. Als die
bokelische Deputation nach Cetinje kam, um um Hilfe zu bitten, war
Sankovski seinem Ziele nahe. Der Vladika liebte die Bocca und die
Bokelen und wollte ihnen nach besten Kr�ften helfen. Franzosen und
Oesterreicher waren seine Feinde, also musste er nolens-volens wieder
den Russen sich anschliessen.
II.
Die K�mpfe bis zu Oubrils Vertrag.
4. Ragusas Uebergabe und der Kampf bei Zavtat.
Bald nachdem die St�dte der Bocca den Bokelen �bergeben worden waren und
nachdem Montenegriner und Bokelen mit den Russen im Kloster _Savina_ am
6. M�rz ein grosses Nationalfest veranstaltet hatten, tauchten neue
Schwierigkeiten auf. Noch am 7. M�rz verbreitete sich im slavischen
Lager bei Castelnuovo das Ger�cht von dem Beschluss des ragusanischen
Senats, dass Ragusa den Franzosen den Zugang nach der Bocca gestatten
und ihnen sogar n�tigenfalls seine Schiffe zum Heerestransport von
_Ston_ nach Ragusa anerbieten werde. Obwohl man noch keine sichere
Nachricht dar�ber hatte, segelte Kapit�n Belli nach Ston, um jeder
Eventualit�t vorzubeugen. Der Vladika entsandte eine Truppe seiner
Montenegriner an die Grenze der Republik Ragusa, um dieselbe zu bedrohen
und mindestens zur Neutralit�t zu zwingen. Das Ger�cht zeigte sich als
unbegr�ndet. Als Admiral Senjavin zum zweiten Male nach der Bocca kam,
entsandte Ragusa einen Senator, um ihn zu begr�ssen und ihn um den
Schutz der Republik zu bitten. Einmal kam Senjavin selbst nach Ragusa.
Der Senat hiess ihn willkommen und schloss mit ihm am 18. Mai den
Vertrag des folgenden Wortlautes: �Sobald man h�rt, dass das
franz�sische Heer den Boden der Republik betreten h�tte, wird die Stadt
Ragusa die russische Garnison aufnehmen, und der Senat die B�rger
bewaffnen, damit sie gemeinsam mit dem russischen Heer gegen die
Franzosen k�mpfen.� Somit glaubte man, die Sache sei endg�ltig erledigt.
Es war aber nicht so. In den Verhandlungen mit Senjavin waren drei
Mitglieder des Senats gegen einen solchen Vertrag mit dem russischen
Admiral. Sie dachten, die franz�sische Landesmacht in Dalmatien---die sie
sich nat�rlich allzugross vorstellten---k�nne die Republik besser in
Schutz nehmen als die russische Flotte mit der kleinen Zahl der Bokelen
und Montenegriner. In nachtr�glichen Beratungen dar�ber erkl�rten auch
die �brigen Mitglieder des Senats sich mit den drei Opponenten
einverstanden. Sie hielten es also f�r besser, die Franzosen statt der
Russen aufzunehmen. Und so geschah es.
Am 13. Mai fuhr Senjavin nach Triest. Und am folgenden Tage schon
�berschritt der franz�sische General _Lauriston_ die t�rkische Grenze;
am 15. war er in Ragusa, das er einnahm. Niemand leistete ihm
Widerstand. Er kam mit 3000 Soldaten. Nun tat er etwas, was die
Ragusaner nicht tr�umen konnten. Am 16. Mai erliess er eine Proklamation
im Namen Napoleons, in welcher es hiess, dass die Unabh�ngigkeit der
Republik aufgehoben sei, und dass ihr dieselbe so lange nicht
wiedererstattet werden solle, bis das russische Heer die Bocca und die
adriatischen Inseln r�umen und die russische Flotte aus der Adria sich
entfernen w�rde. Ragusa musste also seine Freiheit einb�ssen wegen der
russischen Uebermacht �ber die Franzosen zur See. Es vermochte an der
Situation nichts zu �ndern, an der Situation, an welcher es am mindesten
Schuld trug. Der nun unverbesserliche Fehler des Senats war, dass er den
Russen und seinen �brigen slavischen Volksgenossen gegen�ber wortbr�chig
wurde. H�tte die Republik am ersten mit Senjavin geschlossenen B�ndnis
festgehalten, so w�re ihre Unabh�ngigkeit wahrscheinlich noch f�r einige
Jahre aufrechterhalten und ihr Untergang auf so viele Jahre verschoben
worden.
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