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Page 5
Vladika Peter, angesichts der vom _Pascha von Ikadar_ drohenden Gefahr,
entschloss sich in Russland Hilfe zu suchen. Er hoffte viel f�r sein
Land von _Ekaterina II._ Auf Befehl aber des launischen F�rsten
_Potemkin_ wurde er von Petersburg binnen 24 Stunden ausgewiesen, ohne
die Kaiserin gesehen zu haben.
Als im Jahre 1788 Russland und Oesterreich mit der T�rkei in Krieg
gerieten, sandten beide H�fe, Petersburg und Wien, ihre Boten nach
Montenegro, um den Vladika f�r den Krieg gegen den gemeinsamen Feind zu
gewinnen. Joseph II. schrieb an den Vladika, dass er die Absicht habe,
die unterjochten Christen zu befreien und sie zu Teilnehmern jener
Vorteile zu machen, die seine Untertanen gen�ssen; er bat den Vladika,
an dem Krieg teilzunehmen[15]. Ekaterina sandte den General-Lieutnant
_Tutolmin_ zum Vladika, �damit er Euch,� wie sie schrieb,[16] �Unserer
kaiserlichen Gnade und Unseres Wohlwollens versichert, und wenn der
Glaube, den die Ungl�ubigen sch�nden, wenn die Freiheit, die sie
bedrohen und unterdr�cken ... Euch bewegen, mit uns an dem Krieg
teilzunehmen gegen christliche Feinde, dann wird er (Tutolmin) mit Euch
verabreden, was die Bewaffnung eines Heeres betrifft; Ihr sollt ihm Euer
Vertrauen schenken und auch �berzeugt sein, dass Wir Euch nie vergessen,
sondern stets Sorge tragen werden um Eure Sicherheit.�
Vladika Peter mit seinem Volk erkl�rte sich bereit, dem Rufe zweier H�fe
zu folgen. Er tat alles m�gliche, um dem �sterreichischen General
_Vukasovic_ bei seinen Operationen gegen die T�rken von Montenegro aus
beizustehen. Mit seinen Truppen und mit allen Mitteln, die ihm zur
Verf�gung standen, unterst�tzte er die �sterreichische Armee. F�r diesen
Dienst gewann er aber weder w�hrend des Krieges noch nach dem Frieden in
_Jasch_ irgendwelchen Vorteil f�r sein Land, ausgenommen eine Masse von
Kriegsmaterial, das ihm die Oesterreicher hinterliessen, und das er gut
in sp�teren K�mpfen gegen die T�rken brauchen konnte. Viel mehr
Nachteile musste er erleiden. Er zog sich n�mlich den Groll der T�rken
zu, die nun nach Rache gegen Montenegro trachteten, da es von Russen und
Oesterreichern nach dem abgeschlossenen Frieden verlassen ward. Nach
vierj�hrigen K�mpfen kam es schliesslich zu einer gewaltigen Schlacht
zwischen Montenegrinern und Mahmut-pascha im Dorfe _Krusse_ (1796), wo
die Montenegriner den gl�nzendsten Sieg in ihrer ganzen Geschichte
davontrugen. Es stritten 6000 Montenegriner gegen 30,000 T�rken. Von
diesen fielen in der Schlacht 3000, unter ihnen der Pascha selbst,
dessen Kopf immer noch in Cetinje als Siegestroph�e aufbewahrt wird.
Seitdem liessen die T�rken Montenegro in Ruhe. _Selim III._ erkannte
selbst die Unabh�ngigkeit Montenegros an und bezeugte in seinem
Schreiben: �Montenegro war nie unserer Hohen Pforte untertan.�[17]
Nach dieser ber�hmten Schlacht begann die milit�rische T�chtigkeit und
der Mut der Montenegriner auch die Aufmerksamkeit der Machthaber Europas
auf sich zu ziehen. Die russische Diplomatie, die nach dem Frieden zu
Jasch Montenegro vollst�ndig sich selbst �berlassen hatte---trotz der
oben erw�hnten Versicherung Ekatarinas---brachte jetzt alle Huldigungen
den Montenegrinern und ihrem Vladika dar. So erliess der Zar _Paul_ im
Jahre 1798 ein Schreiben[18] an den Vladika, in dem er diesen und sein
Volk seiner kaiserlichen Gunst versicherte. Derselbe Kaiser versprach
dem Vladika in einem andern Schreiben[19] vom 23. Januar 1799, eine
j�hrliche Subvention von 1000 Dukaten. �Wir haben�, sagt Paul, �gn�digst
befohlen, dass man Euch aus Unserer Kasse vom 1. Januar 1799 an, am
Schlusse jedes Jahres, je 1000 Dukaten aush�ndigt, indem wir
voraussetzen, dass das Geld zum gemeinsamen nationalen Nutzen gebraucht
werden wird.� Dieses wurde auch von dem Kaiser Alexander I. best�tigt,
kurz darauf aber suspendiert, da im Herbst 1803 der Vladika Peter bei
dem Kaiser verleumdet wurde, dass er angeblich seine bisch�fliche
Pflicht ganz vernachl�ssigt habe und nun im Verein mit seinem Sekret�r,
dem katholischen Abbat _Dolci_ (der ein dalmatinischer Serbe war),
danach trachte, Montenegro an die Franzosen um 25,000 Dukaten
auszuliefern. Alexander sandte sofort seinen Agenten nach Cetinje mit
einem Schreiben[20] vom 7. November 1803, in dem es heisst: �Wir sind
beunruhigt durch die glaubw�rdige Nachricht, die zu Uns gekommen ist und
Uns bezeugt hat, dass die herrschs�chtigen Fremden--die leider mitten in
Montenegro die Unterst�tzung von manchen Leuten finden, die sich mit
ruchlosen Absichten tragen--das montenegrinische Volk und seine
Unabh�ngigkeit mit Vernichtung bedrohen ... Durch den Wunsch bewogen,
diese Gefahr abzuwenden, haben wir nach Montenegro unsern Kommiss�r, den
General-Lieutnant Graf _Svelic_ mit dem Auftrag gesandt, die
Montenegriner und Bergleute unseres unaufh�rlichen Wohlwollens gegen sie
zu versichern, die ihnen drohende Gefahr zu zeigen und den geeigneten
Weg zu ihrem Nutzen und Ruhm zu weisen.�
Der russische heilige Synod glaubte in diese Angelegenheit selbst
eingreifen zu m�ssen. Er erliess an den Vladika Peter ein unerh�rt
vermessenes Schreiben,[21] in dem er dem Vladika Vorw�rfe machte, die
Gnade und den Grossmut der russischen Zaren und des Synods selbst
vergessen, die vom Synod an Montenegro geschenkten Kirchenger�te und
-gew�nder ver�ussert, Kl�ster und Kirchen, Gottesdienst und
Kirchenzeremonien vernachl�ssigt zu haben. �Darum ladet Euch der heilige
Synod�, heisst es dann, �durch diesen Brief vor sein Gericht, damit Ihr
Euch rechtfertiget, wenn Ihr Euch unschuldig wisset, oder andernfalls
Euch durch Busse reiniget. Falls Ihr diesen Befehl nicht befolget, wird
der heilige Synod Euern Ungehorsam als Beweis Eurer Absichten gegen die
Religion, gegen das Gesetz und gegen Euer Vaterland und als ein Zeichen
Eurer Zuneigung zu dem feindlichen Volke ansehen. Und darum wird sich
der heilige Synod gezwungen sehen, Euch als unw�rdigen Sohn der heiligen
Kirche und als Verr�ter Eures Vaterlandes zu betrachten, Euch Eures
Amtes zu entheben und aus der Kirche zu exkommunizieren.�
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