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Page 4
Die Stimmung in der Bocca nach dem Pressburger Frieden war noch erregter
als nach dem von Campo Formio, einmal weil Europa zu wiederholten Malen
�ber das Land willk�rlich verf�gte, und sodann, weil das Ger�cht
verbreitet wurde, dass die Franzosen, die angehenden Herren des Landes,
die Bocca ihres freien Handels und Betriebes berauben wollten. Als der
�sterreichische Kreiskapit�n in der Bocca, Baron _Kavalkabo_, den
Bokelen verk�ndigte, dass alle St�dte des Landes bis zum 10. Februar an
die Franzosen �bergeben werden m�ssten, wurden sie so betr�bt und
erz�rnt, dass sie alle wie ein Mann sich bereit erkl�rten, ihr Land vor
den neuen Weltavanturisten bis in den Tod zu verteidigen.[11] Sie sahen
sich nach zwei Seiten um Hilfe um. Die erste Hilfe war nat�rlich in
Montenegro zu suchen. Eine andere Hilfe hofften sie von den Russen zu
bekommen. Nicht aber von den Russen in Russland, sondern von der
russischen Flotte, die sich zurzeit bei _Korfu_ befand und die zur
Aufgabe hatte, die Ionische Republik vor den Franzosen zu schirmen.
Diese Flotte befehligte der Vize-Admiral _Senjavin_. Nach der Schlacht
bei _Trafalgar_, wo die franz�sische Flotte vernichtet wurde, waren
Russen und Engl�nder auf dem Wasser ganz unzweifelhaft die Herren.
Napoleon hatte so gut wie keine Flotte mehr. Darum musste er trachten,
das Litorale �berall gut gegen die Angriffe vom Wasser her zu
befestigen. Daher ist es auch klar, warum er so dringend die Hafensperre
f�r die russische und englische Flotte von Oesterreich forderte. Wenn
diese Flotte den Zugang zu keinem Hafen mehr in der Adria h�tte, dachte
Napoleon, so m�sste sie sich von selbst zur�ckziehen. H�chstens k�nnte
sich diese Flotte noch bei Korfu aufhalten. Darum plante er eben die
ganze Meeresk�ste bis nach und mit Albanien in Besitz zu nehmen, dann
von Albanien aus Korfu anzugreifen und die vereinigte Flotte zu
vertreiben.
Es gab viele Bokelen, die fr�her im russischen Marinedienst gestanden
hatten und auch viele andere, die in der grossen Politik der Zeit
Bescheid wussten. Die einen wie die anderen konnten gut erw�gen, was f�r
ein Schlag es f�r die russische Flotte w�re, wenn ihr der Zugang in die
Bucht von Cattaro abgeschnitten w�re.
In Cetinje weilte damals der russische Agent _Sankorski_, auf dessen
Mission in Montenegro wir noch einmal zu sprechen kommen werden. Zum
Vladika und zu dem russischen Agenten sandten die Bokelen eine
Deputation. Diese erkl�rte, die Bokelen seien entschlossen, die Bocca
bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen, falls ihnen die
Montenegriner und die russische Eskader zu Hilfe kommen w�rden.[12]
Sankorski seinerseits sprach den Bokelen die russische Hilfe sofort zu,
und eben in diesem Sinne schrieb er an Senjavin. Der Vladika war
nat�rlich noch mehr bereit, seinen treuen Bokelen zu Hilfe zu eilen als
die Russen selbst. Er berief nach Cetinje alle Volksh�upter Montenegros
und hielt mit ihnen eine Beratung, deren Schluss eine einstimmige
Erkl�rung war, dass die Montenegriner nicht nur gegen die Franzosen um
die Bocca zu k�mpfen bereit seien, sondern dass sie die Oesterreicher,
bevor das Land von jenen okkupiert w�re, aus der Bocca vertreiben
wollten. Bereits am n�chsten Tage, dem 28. Februar, stand der Vladika
vor Castelnuovo und belagerte die Stadt. An demselben Tage langte auch
die russische Eskader unter dem Kommando von Kapit�n _Belli_ an. Nach
f�nft�giger Belagerung forderten der Vladika und Belli von dem
�sterreichischen Kommandanten die Kapitulation der Stadt und die
Uebergabe der Schl�ssel von allen bokelischen St�dten. Es wurde ihm
gesagt, er verteidige ein fremdes Land, denn die Frist der Uebergabe der
Bocca an die Franzosen war bereits schon am 10. Februar abgelaufen.
Markis Ghiselieri war schliesslich mit den russisch-montenegrinischen
Forderungen einverstanden. Er trat den Bokelen ihr Land mit acht
gr�sseren und kleineren St�dten ab. Die �sterreichische Besatzung wurde
�berall ersetzt durch das einheimische Heer.[13]
Somit erhielten die Bokelen ihr Land ganz und frei ohne viele M�hen und
K�mpfe zur�ck. Sonst wurde aber die Frage der Bocca di Cattaro viel
verwickelter und f�r den europ�ischen Frieden von drohenderer Gefahr als
je.
3. Peter I. und seine Beziehungen zu den Grossm�chten.
Um zu erkl�ren, warum der Vladika Peter in dieser Zeit ohne weiteres f�r
den Kampf gegen die Franzosen energisch eintrat, muss man seine
Beziehungen zu den Grossm�chten kennen lernen. Peter Petrovic Njegosch
�bernahm die Staatsverwaltung nach dem Tode seines Vetters, des Vladika
Javva 1782. Es war damals eine ungemein schwierige Zeit f�r Montenegro.
Die Gefahr drohte von dem _Ikadarsee_ her, von dem Vezir von Ikadar
_Mahmut-pascha Buschatlia._.[14] Dieser war dem Sultan abtr�nnig
geworden und herrschte in der Ikadarprovinz nach eigener Willk�r. Als
ein Schreckbild und eine h�llische Geissel wurde er von allen Nachbarn
angesehen und gef�rchtet. Die montenegrinische Grenze war nie ruhig und
sicher vor seinen Banden.
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