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Page 6
Dem Hauptmann Pegan ging ein Licht auf; ein L�cheln umspielte seine
Lippen.
V�llig ernsthaft und im Tone der Belehrung erwiderte der Kommandant: "Es
gibt drei verschiedene Sorten von Erd�pfeln, lieber Staresina! Eine
Sorte hei�t 'Schneeflocken', weil dieser Erdapfel wei� und mehlig ist
wie Schnee! Eine andere Sorte hei�t 'Rosenkartoffel' von wegen der
rosaroten Farbe! Was Sie eben gegessen haben, ist der 'G�nse-Erdapfel',
weil er nach G�nsebraten schmeckt! Ganz so, wie es in Deutschland
einen--G�nsekohl gibt!"
"Wunder Gottes!" rief staunend der Vorsteher. "Das sein prachtvoll!
Schmecken herrlich! Der Banus in Agram und der Zar (Kaiser) in Wien
k�nnen nicht Besseres essen! Und der Ganserdapfel machen so prachtvolle
Durst!"
W�hrend sich Hauptmann Pegan vor Lachen kr�mmte, versicherte Tonidandel
schmunzelnd: "Das ist ja das Sch�nste an einem Erdapfel! Und den von ihm
erzeugten Durst wollen wir nun l�schen mit Wein! Trinken wir auf das
Wohl des Chefs unseres Likaner Grenzregiments, der zum Segen des
Granicari die Erd�pfel bei uns einf�hren will! Der Herr Oberst lebe
hoch!"
"Zivio!" rief der Vorsteher, der sich gleich den Offizieren erhoben
hatte.
Die Gl�ser klangen und wurden geleert.
"Nie in meinem Leben haben mir der Wein so gut geschmeckt wie heute auf
den Gans-Erdapfel! Herr Kommandant wissen ja, wie selten unsereiner zu
wirklichem Gansbraten kommen! Aber nun werden wir bekommen guten Ersatz
f�r wirkliche Gans durch Erdapfel, was auch so nach Gans schmecken!"
Hoch und heilig gelobte der Vorsteher, all seinen Einflu� im St�dtchen
und bei den Dorf�ltesten des Bezirkes aufzubieten, um den Leuten diese
Wundergabe, den nach Gansbraten schmeckenden Erdapfel, zug�nglich zu
machen. Im n�chsten Fr�hjahre werde sicherlich in der Lika alles diese
Erdapfelsorte anbauen, vorausgesetzt, da� man Samen und Knollen davon
vom Regiment erhalte.
"Soviel die Leute wollen, sollen sie bekommen!"
"Tausend Dank, Gnaden Herr Kommandant! Ich werde predigen davon, wie
gut, sehr gut sein besonders der Gans-Erdapfel! Ich sein �berzeugt, da�
ganze Bev�lkerung sich bem�hen wird, diese Erdapfel sich
zu--verschaffen!" Ein listiger und zugleich fragender Blick streifte den
Hausherrn.
Tonidandel verriet in keiner Weise, da� er die Bedeutung dieses Likaner
Ausdrucks kannte. Absichtlich ignorierte er die listige Anspielung des
Vorstehers, der auf den Busch hatte klopfen wollen.
Auf "Regimentsunkosten" wurden noch etliche Kr�ge Weines geleert. Bevor
aber der gl�ckselige Vorsteher den Zungenschlag bekam, hob der Hausherr
die Sitzung mit dem Bedeuten auf, da� fr�hmorgens die Kompagnie
ausr�cken m��te, daher die Nachtruhe erw�nscht sei.
"Schon in aller Fr�he r�cken Herr Kapetan aus?" fragte blinzelnd der
Vorsteher beim Abschied.
"Ich nicht! Aber die Kompagnie! Und nun 'Gute Nacht', lieber Staresina!"
Mit einiger M�he brachte der Kommandant den schwatzhaft und
�berschwenglich gewordenen Gast zur Haust�re und auf den Heimweg.
Im Speisezimmer bei tr�bem Licht der Kerzenstumpen fragte Pegan den
Vorgesetzten, ob die Kompagnie wirklich in aller Fr�he ausr�cken m�sse.
"Aber keine Idee, lieber Bruder! Ich habe das nur gesagt, um den
Vorsteher und meine Erd�pfel los zu werden!" rief lachend der Hausherr.
"Was! Die Erd�pfel willst du los werden? Wieso denn?"
"Ja! Es wird keine Stunde w�hren und im K�chengarten wird dann kein
Erdapfel mehr zu finden sein!"
"Nicht m�glich! Du mu�t Wachen aufhellen, den Diebstahl verhindern!"
"O nein, lieber Bruder! Im Gegenteil! Es wird mich sehr freuen, wenn
sich unsere Granicari, allen voran der Staresina, in dieser Nacht meine
Erd�pfel--'verschaffen'! Du mu�t n�mlich wissen, lieber Bruder, da� der
Grenzer niemals stiehlt; er 'verschafft sich' nur eine ihm nicht eigene
Sache! Und da im Regimentsbefehl deutlich zu lesen ist, da� wir den
Granicari 'Gelegenheit zum--Verschaffen' geben sollen, r�hre ich
ordergem�� keinen Finger, so unsere Grenzer sich heute nacht s�mtliche
Erd�pfel aus meinem K�chengarten holen!"
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