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Page 3
"Still, Bruder! Nicht aufregen �ber Dinge, die wir nicht �ndern k�nnen,
und f�r die wir die Verantwortung nicht zu tragen haben.--Noch ein
Stamperl (Gl�schen) gef�llig? Alle guten Dinge sind ihrer drei."
Obwohl der Kompagnieschreiber Jovo die Posttasche hereinbrachte und �ber
ihre "Leibigkeit" etwas disziplinwidrig maulte, lie� sich Tonidandel im
Einschenken des dritten Gl�schens nicht beirren. Lediglich zu Jovo
meinte er. "Maul halten, Schreiber, denn dich hat es nichts zu k�mmern,
ob die Tasche dick oder mager ist!--Prosit! Du sollst leben, Herr
Hauptmann!"
Jovo grinste und zog sich in seine ansto�ende Stube zur�ck.
"So, nun wollen wir sehen, was uns das Regimentskommando mitzuteilen
hat. Setz' dich, Bruder, auf da� du nicht hinfallst, so der Herr Oberst
teufelt!" Gem�chlich nahm Attilius die Schriftst�cke heraus, eines nach
dem andern, und legte sie auf den wurmstichigen Tisch. Beim Anblick
eines Aktenst�ckes, dessen besonderer Umschlag mit drei roten Kreuzen
als "eilig" bezeichnet war, meinte Attilius sarkastisch: "Ah, der Herr
Oberst belieben zu pressieren!"
Pegan dr�ngelte auf Bekanntgabe des eiligen Befehles.
"Zeit lassen, Bruder! Nur nicht aufregen, nicht pressieren! Alles Unheil
beim Milit�r kommt vom �berhudeln." Langsam entfaltete Tonidandel das
Schriftst�ck und las es durch.
"Darf ich wissen, Herr Hauptmann?" rief Pegan neugierig und �ngstlich.
"Freilich! Also h�r' zu! Der gn�dige Herr Oberst belieben uns
mitzuteilen: 'Nachdem das Generalat mit Dienstbefehl vom ... angeordnet
hat, da� die Grenzsoldaten wenn n�tig unter Zwangsanwendung zum
Erd�pfelbau angehalten werden sollen, ihnen Kartoffelsamen unentgeltlich
verabreicht wurde, sieht sich das Regimentskommando veranla�t zu
befehlen, da� s�mtliche Milit�rstationskommandanten in der Lika den
jeweiligen Staresina[1] unauff�llig zu einem Erd�pfelessen einladen. Des
weiteren erfolgt andurch der Befehl, da� die Herren Offiziere den
Grenzsoldaten bez�glich der reifen Erd�pfel Gelegenheit zum Verschaffen
geben!'--Unterschrift wie immer unleserlich, uns aber bekannt, lieb und
teuer!" Tonidandel lachte trocken und f�gte dann die Frage bei, ob der
Bruder Pegan den interessanten Regimentsbefehl verstanden habe.
Schon w�hrend der Vorlesung des Schriftst�ckes hatte sich der zappelige
Hauptmann Pegan erhoben. Nun stapfte er auf Tonidandel zu und bat um
Ausfolgung des Schriftst�ckes. "Um den r�tselhaften Befehl zu verstehen,
mu� ich ihn schon selber lesen!" Hastig �berflog Pegan den Ukas. Dann
legte er das Schriftst�ck auf den wurmstichigen Tisch und st�hnte mit
fettiger Stimme: "Da� wir den Staresina mit Krompir bewirten sollen, ist
verst�ndlich und auch mir einleuchtend. Leicht durchf�hrbare Sache:
Beeinflussung der Gemeindevorsteher durch Gaumenkitzel und Magenf�llung;
einer sagt's dem andern, und so kommt's unter d' Leut!--Was ich aber
nicht verstehe, ist der dunkle Sinn des zweiten Befehlsteils:
Gelegenheit zum Verschaffen geben! Was meint der Oberst mit diesen
sonderbaren vier Worten? Mir ein R�tsel!"
Tonidandel reichte dem Freunde Pegan abermals ein Stamperl Slibowitz mit
den Worten. "St�rke dich, Bruder, auf da� dein milit�risches Gehirn
erleuchtet werde! Apropos: Wie lange dienst du schon in der Grenze?"
"Fragen der Herr Kommandant dienstlich?"
"Nein! Privatim und als Freund und Bruder."
"Na, dann wisse! Sechs Jahre diene ich auf--halbasiatischem Boden mit
der Sehnsucht nach R�ckkehr auf europ�ischen Grund!"
Sarkastisch meinte Tonidandel. "Sechs Jahre! Hm! Da wundert es mich, da�
du neben der Tapferkeit und Rauflust unserer Grenzer den Kern ihres
Wesens, ihre Haupteigenschaft au�er Dienst noch nicht kennen gelernt
hast!"
"Wieso? Was meinst du, Bruder? Worin besteht die Haupteigenschaft der
Grenzer?" Neugierig richtete Pegan den Blick auf den Freund und
Vorgesetzten.
"Die hervorstechendste Eigenschaft unserer Grenzer werde ich dir nicht
nennen! Du sollst sie aus der Praxis kennen lernen, um sie dann f�r
deine Lebenszeit in der Erinnerung zu behalten! Auf Wiedersehen heut'
abend pr�zis sieben Uhr auf meiner Bude! Pr�zis sieben, ja nicht sp�ter!
Laut Regimentsbefehl!"
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