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Page 18
Mit diesem "Gef�hl" behielt er recht bis an sein Ende.
Waldkultur
Da sich die Milit�rbeh�rde an der damals t�rkischen (bosnischen) Grenze
um--_alles_ zu k�mmern hatte, der Milit�rdiktatur im Grenzbezirk _alles_
unterstand, so wurde dort auch das--_Forstwesen_ "besorgt". Und zwar f�r
die Verh�ltnisse jener weit zur�ckliegenden Zeit gar nicht �bel und
ziemlich stramm. Freilich nicht gerade "forstlich" im technischen Sinne.
Irgendwo war eine gro�e Eichenwaldung abgestockt worden. Lange Zeit
hindurch war nach dem Kahlhieb nichts geschehen.
Zur Aufforstung fehlte es der Forstbeh�rde an Arbeitern zum
Eichelnsetzen und an Geld zur Bezahlung der Setzarbeit. In solcher Not
wandte sich die Bezirksforstbeh�rde an das Kommando des im betreffenden
Bezirk Rationierten Grenzregimentes mit der Bitte, das Setzen der
Eicheln von den Grenzsoldaten ausf�hren zu lassen.
Diese Bitte kam dem Kommandanten des Grenzregimentes um so gelegener,
als der Oberst wegen der Besch�ftigung der Truppen sich in einiger
Verlegenheit befand. Es gab n�mlich seit etlichen Monaten nichts zu
k�mpfen gegen die T�rken, �berhaupt nichts zu tun in milit�rischem
Sinne. Besch�ftigung der Grenzsoldaten war also erw�nscht. Von
forsttechnischer Arbeit hatte der Regimentskommandant selbstverst�ndlich
nicht die geringste Ahnung, hingegen die �berzeugung, da� der einfache
Befehl zur Durchf�hrung der Eichelsetzarbeit mit Soldaten vollauf
gen�ge.
Im Dienstwege wurde das Forstamt von der Genehmigung des Ansuchens
verst�ndigt.
Daraufhin stellte das Forstamt einen Techniker behufs Anordnung und
�berwachung der Setzarbeiten zur Verf�gung und sandte den Beamten an den
Stabssitz des Regimentes.
Der Kommandant Oberst X. lehnte entr�stet die Beigabe des forstlichen
Sachverst�ndigen ab und sandte den Mann sofort zur�ck.
Ein Hauptmann erhielt den Befehl, mit zweihundert Mann im n�her
bezeichneten Reviere die Aufforstung durch Setzen von Eicheln
durchzuf�hren "in eigener Kompetenz, mit m�glichster Strammheit und
milit�rischer Pr�zision". Aber die Frist f�r die Arbeitsdurchf�hrung war
nichts gesagt. Da� der Forsttechniker vom Kommandanten abgelehnt und
zur�ckgeschickt worden war, hatte der Hauptmann "unter der Hand"
erfahren und sich als kluger Mann hinter die Ohren geschrieben.
Von forstlicher Kulturarbeit hatte der Hauptmann selbstverst�ndlich
keine Ahnung. Aber das wu�te er, da� er f�r die Eichelsetzarbeit den
Forsttechniker--nicht befragen durfte, wenn ein "Krach" mit dem
Regimentskommandanten vermieden werden sollte.
Soviel Verstand besa� der Hauptmann, um sich denken zu k�nnen, da� ein
gewisser Abstand zwischen den zu setzenden Saateicheln werde eingehalten
werden m�ssen. Diesen Abstand konnte der Offizier begreiflicherweise nur
milit�risch berechnen; deshalb bestimmte der Hauptmann. "Distanz ein
Schritt". Von einem Hand-in-Hand-arbeiten zwischen Milit�r und
Forstbeh�rde keine Spur.
Das "Setzdetachement" r�ckte an, als das Forstamt noch gar keine
Saateicheln hatte. Das Material wurde schleunigst beschafft.
Unterdessen, zur Zeitausf�llung, lie� der Hauptmann die zur Aufforstung
bestimmte Kulturfl�che von Unkraut usw. befreien, roden und vorbereiten.
Endlich kamen die Eicheln.
Der Hauptmann lie� seine Mannschaft antreten und hielt
"Instruktionsstunde". Die Soldaten wurden belehrt, wie sie die
Saateicheln zu setzen haben. Entfernung von Mann zu Mann drei Fu�; auf
das erste Signal f�hrt die rechte Hand in die Sch�rze und ergreift eine
Eichel; auf das zweite Signal b�ckt sich die gesamte Mannschaft und
steckt die Eicheln in den Boden; auf das dritte Signal richtet sich die
Mannschaft auf und tritt einen gro�en Schritt nach vorw�rts. Und so
weiter, bis die ganze Fl�che mit Eicheln besteckt ist.
Da f�r diese originelle Kulturarbeit wohl Saateicheln vorhanden waren,
nicht aber Bundsch�rzen zum Tragen der Eicheln, und da der Hauptmann
recht gut wu�te, da� er wegen der fehlenden Sch�rzen den in seiner
Allmacht gef�hrlichen Regimentskommandanten nicht behelligen durfte,
befahl der milit�rische "Forstmann" ganz einfach, da� jeder Soldat
morgen beim Antreten eine--Bundsch�rze mitzubringen habe. Gleichg�ltig,
ob die Sch�rze der Gattin, der Schwester oder der Geliebten geh�re. Die
Bundsch�rze mu�te, so lautete der Befehl, "verschafft" werden.
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