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Page 17
Wie ausgestorben die Gegend, kein Lebewesen au�er Hausen ein verdorbener
Feiertag f�r den Gostionicar, den Wirt, dem die G�ste fehlten.
Nur der Pope hatte einen Gast im Hause, den pfiffigen Mirko, der sich
krumm lachte �ber den von Vid so schlau und pr�chtig veranstalteten
Kolo, wodurch den Gendarmen die Pflichterf�llung vereitelt, die Pferde
gerettet wurden. Da� die "entlehnten" Rosse nicht l�nger in
der--Sakristei verbleiben konnten, sah Mirko v�llig ein. Aber mit der
Angelegenheit wollte er weiter nichts mehr zu tun haben. Bisher war
alles Gef�lligkeitssache aus nachbarlicher Freundschaft zum Popen; nun
aber Schlu�. Kein Schritt weiter, kein Fingen r�hren.
Vid hingegen sprach seine Meinung dahin aus, da� bei solchem Schneesturm
das Verbringen auch nur eines Pferdes nach Karlstadt wenn nicht
unm�glich, so lebensgef�hrlich sein w�rde.
Mirko hob die Schultern und schluckte Slibowitz dazu. Und m�hlich wurde
er--anz�glich; er stichelte, da� das Wetter gar nicht besser sein k�nnte
f�r einen "ungesehenen" Pferdetransport, wenn der--kocijas (Kutscher)
"t�chtig" sei. Es klang wie Hohn, als Mirko herausquetschte: "Danas je
vrlo liepo vrieme, samo je jako snieg!" (Heute ist sehr sch�nes Wetter,
nur ist starker--Schnee!) Und nach einem neuen kr�ftigen Schluck
Pflaumenschnapfes f�gte er bei: "_Danas_ su nasi oni konji!" (_Heute_
sind unser jene Pferde!)
Zum Abend war die Lage gekl�rt. Mirko verweigerte bis auf die
Pferdef�tterung jede weitere Hilfe; die "Leih"rosse mu�te Vid in eigener
Person entweder nach Karlstadt oder in ihre--Heimat bringen. Noch in
dieser Nacht trotz des schweren Schneesturmes.
Mirko leistete den letzten Gef�lligkeitsdienst und f�tterte die Pferde
in der Sakristei. Das "Wassern" (Tr�nken) besorgte der Pope. Dann
verschwand der Nachbar.
Ein letztes Sinnen und �berlegen seitens des "Pfarrers". Diesmal in der
Richtung nach der vom Regimentskommando auf--Pferdediebstahl verh�ngten
Strafe. Vid versp�rte einen sehr starken Kitzel am--Hals. Und dieses
Gef�hl verst�rkte sich, als der Pope zu Pferde sa�.
Im Freien, vom Schneesturm umtost, von nachtschwarzer Finsternis
umh�llt, dr�ngten die "Leih"rosse der Richtung zu, die in ihre Heimat
f�hrte. Der Versuch Vids, die G�ule mit Schenkeldruck auf die Stra�e
nach Karlstadt zu bringen, mi�lang vollst�ndig.
Als die Pferde ihrer Heimat zuliefen, sp�rte Vid deutlich, da� das
fatale Gef�hl an seinem Halse nachlie�. Doch der Gedanke an die noch
immer drohenden einhundert Stockpr�gel f�r den Fall des Erwischtwerdens
auf der Heimbringung der "entlehnten" G�ule verursachte ein gewisses
Brennen am--Ges��.
Auch in der Seele brannte etwas pl�tzlich sehr heftig, die Frage, wem
wohl die "entlehnten" Pferde geh�ren?
Vid hatte davon keine Ahnung.
Aber die Rosse werden und m�ssen ihren Stall kennen; sie werden ihn auch
ohne jede Begleitung finden. So dachte Vid. Und er rutschte vom Gaul
herunter.
Wie zum Dank gingen die Pferde im Galopp weg, der ersehnten Heimat zu
durch Nacht und Schneesturm.
Hart und m�hsam war der Heimmarsch f�r den Popen. Dennoch sozusagen
sch�n. Von bitterer Angst befreit die Seele, wie weggefegt das b�ngliche
Gef�hl am Halse, das ahnungsvolle Brennen am Ges��. Und erquickend das
Bewu�tsein, da� die Mitwisserschaft Mirkos nicht gef�hrlich werden kann,
weil die von ihm, nicht vom Popen, gestohlenen Pferde nicht behalten
wurden.
Mit "reinem Gewissen", freilich k�rperlich sehr erm�det, erreichte Vid
sein Pfarrhaus.
B�ngliche Wochen folgten im Warten auf den Karlstadter "Krach" als
Konferenz des Berichtes vom Kompagniekommandanten. Viel sp�ter als nach
S. drang auch in das einsame Dorf in der verschneiten Lika die Kunde,
da� der gef�rchtete Oberst K. nach Wien bef�rdert worden sei.
Jetzt konnte Vid von aller Sorge befreit aufatmen. Denn wiewohl nur ein
ehemaliger Kutscher und eigentlich unm�glicher Pope, wu�te Vid doch, da�
in der Regimentskanzlei alte Geschichten nicht ausgegraben wurden,
neuernannte Regimentskommandanten alte Sachen nicht aufstocherten. Und
da� der Hauptmann von S. ihm nicht wehtun w�rde, das hatte Vid
im--Gef�hl.
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