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Page 13
Und ehe der Offizier diese widerliche Zudringlichkeit verhindern konnte,
hatte ihm der Pope das--Geheimnis ins Ohr gefl�stert.
Erst starrte der Hauptmann den sonderbaren "Pfarrer" an, verbl�fft in
hohem Ma�e; dann aber lachte Tonidandel, da� ihm das Wasser aus den
Augen scho�.
Zum Schlusse dieser denkw�rdigen Pfarrmatrikelkontrolle bestand der
Offizier auf der Einh�ndigung des Ernennungsdekretes.
Dieses Dokument lieferte der Pope ersichtlich ungern, z�gernd und wider
Willen ab.
Ein Blick auf Dienstsiegel und Unterschrift. Und Tonidandel frohlockte.
Es stimmte genau; der Oberst K., kein anderer, hatte dieses Monstrum von
Theologen zum Pfarrer ernannt. Und den Popen Vid mu�te er v�llig
vergessen haben: denn sonst w�rde er den Hauptmann nicht auf
das--Protektionskind gehetzt, Kontrolle und Bestrafung angeordnet haben.
Wegen der weiteren Erledigung dieser Angelegenheit, erkl�rte der
Offizier, da� ein Bescheid dem--"Pfarrer" schriftlich zugehen werde. Das
Ernennungsdekret nahm er mit.
Wie zu Stein erstarrt blieb der Pope stehen, als der Hauptmann lachend
das Pfarrhaus verlie�....
Zwei Tage sp�ter schrieb Tonidandel in der Kanzlei zu S. den gew�nschten
Bericht an das Regimentskommando in Karlstadt. Zwar nicht "ersch�pfend",
aber sarkastisch, knapp und sehr verst�ndlich. Der Inhalt lautete
ungef�hr: Eine Pfarrmatrikel gibt es im Dorfe .... nicht; der mit Dekret
des Regimentskommandanten, des Herrn Oberst K. zum--Pfarrer ernannte
Jasa Vid war fr�her durch viele Jahre _Kutscher_ beim Archimandriten
...., der den Vid aus Dankbarkeit zum Popen abrichtete, weil der Vid
niemals einen--Lohn f�r seine Kutscher- und Hausknechtsarbeit erhalten
hat. Deshalb besitzt der Vid auch keinen theologischen Lehrbrief und
keine theologischen Kenntnisse. Vid behauptet, da� der Archimandrit ihn
dem Herrn Regimentschef empfohlen habe. Die Bestrafung wegen
ungen�gender Matrikelf�hrung wolle das hohe Regimentskommando vornehmen.
Bez�glich der Errichtung von R�uberkommandos wird gehorsamst bemerkt,
da� es im Dienstbereiche des Kompagniekommandos S. R�uber nicht gibt.
Deshalb wird gehorsamst um Angabe der D�rfer gebeten, in die zwecklos
Detachements gelegt werden sollen....
Lachend f�gte Tonidandel diesem Schriftst�ck das Dienstsiegel des
Kompagniekommandos und seine Unterschrift bei.
Das St�dtchen S. und die Lika wurden bald darauf eingeschneit, von allem
Verkehr g�nzlich abgeschnitten. Wochen vergingen. Und als erstmals
wieder auf Schlitten die Milit�rpost aus Karlstadt nach S. kam, enthielt
die Posttasche unter anderm ein Schriftst�ck, das den Befehl zur
Aufstellung von R�uberkommandos widerrief und dem Kompagniekommando
mitteilte, da� Oberst K. unter Bef�rderung zum Generalmajor nach Wien
versetzt worden sei. Also war Hauptmann Tonidandel seinen "Befehlsgeber"
und Peiniger los geworden.
Fu�noten:
[1] Staresina (gesprochen Starjeschina) = Oberhaupt, Gemeindesvorsteher,
B�rgermeister, Dorf�ltester, auch Befehlshaber. Es mu� der Staresina
nicht immer ein alter Mann sein, soll sich aber in "gesetzten" Jahren
befinden. Der S�dslave verehrt nur den Alten, der in bester Lebenskraft
voll und ganz seinen Mann gestellt, Gro�es geleistet hat.
D.V.
[2] Granicari (Granitschari) = Grenzsoldaten, granica = Grenze.
[3] "Gott gebe es!"
[4] Die unter der Milit�rverwaltung stehende Bev�lkerung der
Milit�rgrenze nannte Zivilkroatien damals "Provinzial" und lieb�ugelte
mit den dortigen Verh�ltnissen.
[5] "Zur Gesundheit!"
[6] Der Ausdruck "Pfaffe" hatte damals noch nicht die �ble Bedeutung wie
jetzt.
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