Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Africa's. by Gerhard Rohlfs


Main
- books.jibble.org



My Books
- IRC Hacks

Misc. Articles
- Meaning of Jibble
- M4 Su Doku
- Computer Scrapbooking
- Setting up Java
- Bootable Java
- Cookies in Java
- Dynamic Graphs
- Social Shakespeare

External Links
- Paul Mutton
- Jibble Photo Gallery
- Jibble Forums
- Google Landmarks
- Jibble Shop
- Free Books
- Intershot Ltd

books.jibble.org

Previous Page | Next Page

Page 2

Diese bestanden haupts�chlich in Menschenwerk; das �gyptische
Gouvernement hatte contractlich 20,000 Fellahin oder Leibeigene zu
liefern, welche eine monatliche Dienstzeit hatten, wobei sie auf Kosten
der Compagnie ern�hrt und abgelohnt wurden. Jeden Monat l�ste ein Haufen
anderer Zwangsarbeiter den alten ab.

Als nun Ende 1865 die Unzul�nglichkeit dieser Arbeiten sich
herausstellte, schlo� die Compagnie mit dem Hause Borrel und Lavaley
einen Contract, demzufolge das genannte Haus es �bernahm, s�mmtliche
Erdarbeiten, die Ausgrabung und Ausbaggerung des Kanals durch Maschinen
bewerkstelligen zu wollen. Zugleich wurde der Firma Dussaud Fr�res die
Vollendung der gro�en Molen von Port-Said �berwiesen und die Arbeiten,
welche dieses Haus durch seine colossalen k�nstlichen Steinblockbauten
in Algier, Cherbourg u.s.w. ausgef�hrt und dem man neuerdings noch die
Construction des Hafens von Smyrna �bergeben hatte, waren hinl�nglich
B�rge, da� ihnen die Molen von Port-Said w�rden ebenb�rtig zur Seite
gestellt werden k�nnen.

Es handelte sich nun aber darum, das �gyptische Gouvernement, welches
sich verpflichtet hatte, w�hrend des Kanalbaues so und so viele Arbeiter
zu liefern, dahin zu bringen, da� es f�r die jetzt unn�thig gewordenen
Menschenkr�fte einen �quivalenten Theil an Geld gew�hrte und die
�gyptische Regierung, immer bei der Hand, das Unternehmen auf's
Gro�m�tigste zu f�rdern, ging auf's Bereitwilligste daraus ein. Inde�
stellte es sich heraus, da� die Abl�sungssumme, welche die Compagnie
verlangte, 54 Mill. Frs. dem Vicek�nig zu hoch gegriffen schien und man
kam nun �berein, sich einem Schiedsrichter zu unterwerfen, wozu beide
Parteien den Kaiser Napoleon w�hlten. Aber nicht f�r 54 Millionen
entschied sich der Kaiser der Franzosen, sondern f�r 84 Millionen,
welche die �gyptische Regierung der Compagnie zu zahlen habe. Die
anf�ngliche Sch�tzung der Compagnie war also bedeutend durch den
Ausspruch des Kaisers Napoleon �berboten worden. Man hat behaupten
wollen, der Umstand, da� Herr von Lesseps ein Verwandter der Kaiserin
Eugenie ist, habe nicht wenig dazu beigetragen, eine f�r die Compagnie
so au�erordentlich g�nstige Entscheidung herbeizuf�hren. Au�erdem hatte
die Compagnie einen neuen Geldzuschu� von 10 Mill. Frs. als
Entsch�digung f�r die Dom�ne Tel-el-kebir vom Vicek�nig erhalten.
Trotzdem da� nun die urspr�nglich veranschlagte Summe von 200 Mill. Frs.
sich so um fast 100 Millionen erh�ht fand, stellte es sich schon im
kommenden Jahre heraus, da� zur Beendigung des Kanals noch wenigstens
100 Millionen erforderlich seien. Deshalb ging Anfang 1868 Herr Lesseps
nach Paris, um eine neue Anleihe zu negociiren. Eine Anleihe als solche
scheiterte inde�, es gelang aber Herrn Lesseps eine Lotterie mit
Bewilligung der franz�sischen Kammer zu Stande zu bringen, welche bis
Anfang Juni 1868 40-45 Millionen ergab und endlich wurden durch
verschiedene Operationen die finanziellen Schwierigkeiten des Kanalbaues
�berwunden.

Nach der damaligen Abmachung sollten die Arbeiten bis zum 1. October
1869 fertig sein und nach den Arbeiten des Hauses Borrel und Lavaley zu
schlie�en, konnte dies auch geschehen. Denn um von dem Augenblicke an
den Kanal so herzustellen, da� er �berall an der Wasserlinie eine Breite
von 100 Meter, an der Basis 22 Meter (an einigen Stellen inde� oben 75
Meter und unten blos 12 Meter) mit einer Tiefe von �berall 8 Metern
habe, blieben vom Juni 1868 an noch 34 Millionen Kubikmeter Terrain
wegzur�umen �brig. Mit der Arbeitsf�higkeit, welche Borrel und Lavaley
zu ihrer Disposition hatten und wodurch bis Mai 1868 circa 18 Millionen
Kubikmeter Erdreich weggeschafft wurde und welche im Juli 1868 bis auf
20 Millionen Kubikmeter gesteigert werden konnte, stellte es sich
heraus, da� in der That bis Ende des Jahres 1869 der Kanal fertig sein
w�rde. Ob aber derselbe dann schon f�r die gr��ten Fahrzeuge passirbar
sein w�rde, war eine andere Frage; jedenfalls aber konnten Borrel und
Lavaley, die mit der Compagnie �bereingekommen waren, eine so und so
gro�e Menge von Erdreich aus der vorgeschriebenen Linie des Kanals
hinwegzur�umen, ihren Verpflichtungen nachkommen. Zur Ausf�hrung dieser
gro�artigen Arbeit hatten Borrel und Lavaley folgende Maschinen, welche
s�mmtlich entweder in England oder Frankreich und Belgien angefertigt
sind, zur Disposition: a) 10 mechanische Zermalmer; b) 4
Handbaggermaschinen; c) 19 kleine Baggermaschinen; d) 58 gro�e
Baggermaschinen, von denen 20 mit langen Abg�ssen; e) 30 Dampfschiffe,
um Schutt wegzufahren, mit Seitenklappen; f) 79 Schuttdampfschiffe mit
Grundklappen, 37 von diesen hielten das Meer; g) 18 Elevateurs; h) 90
schwimmende Chalands mit Schuttkisten; i) 30 Dampfwidder; k) 15
Dampfchalands; l) 60 Locomobilen; m) 15 Locomotiven; n) 20
Dampferdh�hler theils f�r trockenen, theils nassen Boden; o) 1800
Erdwagen; p) 25 Dampfcanots oder Remorqueurs; q) 200 eiserne Chalands.

Wir brauchen nicht zu erw�hnen, da� auch noch ein gen�gendes und
massenhaftes Material von kleinen Ger�then, als Schaufeln, Hacken,
Schiebkarren u.s.w. vorhanden war. Borrel und Lavaley hatten au�erdem
eine Arbeitskraft von circa 12,000 Menschen auf dem Platze, welche
theils aus Eingeborenen, die sich freiwillig zum Arbeiten gemeldet
hatten, theils aus Europ�ern bestand. Alle Arbeiten waren contractlich;
erstere bekamen f�r 1 Meter Kubikfu� 1 Fr. 95 Cent., wo das Terrain
leicht zu bearbeiten war; wo es hingegen, wie in Chalouf, schwierig war,
bis 2 Frs. 45 Cent., die Handwerker und Europ�er hatten nicht unter 5
Frs. per Tag.

Previous Page | Next Page


Books | Photos | Paul Mutton | Fri 29th Mar 2024, 15:17