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Page 29
* * * * *
Es wird eine Zeit kommen, da wird man Geschichten 'von au�en her'
schreiben, ich meine Geschichten, in denen wohl �hnliches erz�hlt wird wie
heute, aber deren eigentlicher Reiz darin besteht, da� die geschilderten
Menschen durchsichtig gemacht sind -- gegen das Mysterium hin. Sie werden
charakterisiert werden mit allem Glauben an ihre Wirklichkeit und doch
zugleich wie Halluzinationen wirken, sie werden uns fesseln wie
irgendwelche Gegenst�nde der bisherigen Poesie, aber der Schauder dessen,
f�r den die alte Welt zusammengebrochen ist, wird auch ihrem Bilde
mitgeteilt sein, so da� sie im selben erg�tzen und ein tiefes unheimliches
Wundern erregen.
* * * * *
Etwas vom �bersetzen.
Nehmen wir Ibsen. Ibsen arbeitete an jedem seiner St�cke durchschnittlich
zwei Jahre. Wenn nun ein Ausl�nder hergeht und eines jener Dramen in vier
Wochen in seine Sprache �bersetzt, so wird er schwerlich jede der redenden
Personen so in sich lebendig f�hlen k�nnen, wie der Dichter, der sie
zuletzt gleichsam als seine best�ndige Gesellschaft empfand.
Es gibt eine Art, ich m�chte sie die rationalistische Methode zu
�bersetzen nennen. Der �bersetzer m�chte das Original wom�glich noch
verdeutlichen. Ohne auch nur einen Schatten jener wirklichen Ehrfurcht,
wie sie nur die Dichter selbst dem Dichter entgegenbringen.
* * * * *
Es ist das Ungl�ck der Franzosen, zu gut schreiben zu k�nnen.
* * * * *
Ich kann mir viele denken, die Stendhal kurzerhand als langweilig oder gar
absto�end ablehnen. Der n�chste F�rster, der ihnen begegnet, zieht sie
unendlich mehr an. Die Leidenschaft des Psychologen, der um Einen Stendhal
s�mtliche F�rster der Welt hingibt, ist ihnen fremd, die Wi�begier dessen,
dem der Mensch A und O aller Studien, ist bei ihnen durch das Behagen
ersetzt, stark, warm und einfach zu f�hlen.
* * * * *
Nach den Erinnerungen eines Egotisten.
�berall, wo Stendhal �ber fremde Dinge schreibt (Italien, Napoleon ...)
fesselt er, wo er aber �ber sich selbst und seine Gesellschaft und
Liebschaften schreibt, wird er sehr bald langweilig.
* * * * *
Zu Dostojewski.
Aus seinen B�chern findet man schwer wieder nach Westeuropa zur�ck.
* * * * *
Wenn ich Dostojewski lese, so ist es mir, als s�he ich einem Feuer zu --
einem Steppenbrand --, das �ber die Ebene wandert. Und jetzt fri�t und
w�hlt es sich schleichend durchs knisternde Gras -- und jetzt f�hrt ein
Sturmwind daher und erhebt es bis zu den Wolken, und jetzt kriecht und
glimmt es wieder dahin und nur dicke Rauchmassen bezeichnen seinen Weg --
und jetzt steigt es bei einem neuen pl�tzlichen Sto� gleich einer S�ule
zum Himmel und �bergie�t Himmel und Erde mit �bergewaltigem,
ersch�tterndem Glanz.
* * * * *
Mauthner tut Nietzsche Unrecht, auch da, wo er gegen ihn Recht hat. Ein
Menschenleben gr�bt sich sein Strombett und damit mu� man zufrieden sein.
Nietzsche ist gewi� nicht aus Eitelkeit den Weg zur Sprachkritik nicht
weiter gegangen. Mauthner untersch�tzt das Dynamische im Genie.
* * * * *
Es ist das Interessante an B�chern, �ber denen man eigentlich den Verstand
verlieren m��te, da� man durch sie vielmehr an Verstand gewinnt. Freilich
ist das nur ein neues Kompromi� -- denn anst�ndigerweise m��te man
allerdings nach ihrer Lekt�re abdanken. Aber das Leben ist nicht das, was
wir anst�ndig zu nennen lieben. Allein schon der Umstand, da� der Autor
seinen Verstand behalten hat, wird gen�gen, den Leser zum gleichen zu
veranlassen; es sei denn -- da� er nur so beweisen zu k�nnen meinte, da�
er noch tiefer als jene sei, da� er sozusagen aus Ehrgeiz, aus 'Willen zur
Macht' wahnsinnig zu werden geradezu -- w�nschte.
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